Marlene Fell-Jeske

Es ist geschehen

Es ist geschehen –
nie wollte ich es glauben
Du reißt mir das Herz
aus der Brust
kalt lächelnd und
mich verhöhnend
Vergebens flehte ich
Dich an
Jeder Andern würdest
Du es zugestehn,
noch stolz auf Deinen
Einfluss.
Meine Liebe spuckst
Du mir mit Ekel vor die Füße
schlägst mir meine
Verzweiflung ins Gesicht zurück
Ich hab dich verloren
für immer,
unwiederbringlich
Vergessen und
bedeutungslos sind sie
die vielen
gemeinsamen Kämpfe
nur noch Deine
Interessen gelten
 

Eine Krähe sitzt, den
Kadaver zerfetzend auf einem Baum
die blutigen
Überreste schleudert sie
höhnisch krächzend
auf den Boden
Laut Flügel schlagend
verlässt sie den Ort ihrer Taten
Sie wird zurück
kommen, immer wieder
bis es nichts mehr
gibt, worüber sie herfallen kann
Das Blut tränkt
schreiend und stöhnend die Erde
und diese bäumt sich
auf und wartet -
irgendwann kommt die
Krähe zurück
stolziert über den
Boden ihrer Taten
und wird leise,
versöhnend hinabgezogen
niemand wird sie
vermissen, es gibt zu viele Krähen
 

Es ist geschehen –
nie wollte ich es glauben
Du hast Dich aus
meinem Herzen gerissen
Erbarmungslos und
endgültig
Der Schmerz
fließt  dick und schwer
gleich einem gewaltig
brodelndem Strom aus meinem Körper
Jede einzelne Faser
wehrt sich dagegen – erfolglos
Du warst stärker,
hast die kleinsten Triebe im Keim erstickt -
gezielt, punktgenau
und akribisch
Die Hoffnung liegt
mit gebrochenem Genick
die Liebe wie eine
zerfetzte Gliederpuppe auf der Erde
doch diese erhebt
sich leise und hüllt die Reste
sanft streichelnd und
liebkosend für immer ein.
es gibt jeden Tag
einen neuen Morgen.
 

 

Zurück bleibt
eine leere, kalte
Hülle
aufrecht erhalten nur
noch durch die tägliche Routine
langsam und stetig
zerbröselt sie
verteilt sich über
die Erde
als Staub wird sie in
alle Richtungen verweht
vergessen, unbeachtet
und ungeliebt
niemand wird sie
vermissen
es gibt zu viele
verbrauchte Hüllen.
 
 

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