Andrea G.

Rote Dunkelheit

Sie lief durch die Straßen
bat um Hilfe
keiner lauschte
keiner hörte zu
sie fragte Freunde
wollte gerettet werden
von der Dunkelheit, die sie umschlang
doch sie verstanden nicht
Wie eine Wolke
senkte sich Schwärze über ihren Körper
erstickte ihre Schreie

Lebhafte Augen verloren ihren Glanz
roter Mund verstummte
Der Nebel färbte ihre Haare grau
Sie schrie, doch keiner konnte sie hören
wollte sie hören
Mit sich selbst beschäftigt
die Menschen um sie herum
bemerkten
nichts

Ihr flehender Blick
ignoriert, ihr Ruf ungehört
verhallt
Und die Menschen, die sich selbst ihre Freunde nannten
ließen sie am meisten im Stich
Denn sie waren mit sich selbst beschäftigt
Ich
Ich, Ich, Ich
Sie weinte
kalte Tränen voller Zorn
verzweifelt
klagend in den Nachthimmel hinein

Die Dunkelheit hatte sie nun vollkommen gefangen
hielt sie fest, ein Gefängnis
aus dem es kein Entkommen gab
Und sie hörte auf zu schreien
Und sie hörte auf zu weinen
sah nur noch die Dunkelheit
Schwärze
sie wollte entkommen, fliehen
keiner half ihr, deshalb tat sie das einzige
das ihr in den Sinn kam

Ihre Energie schwand
Mit jedem Tropfen Flüssigkeit, der auf den Boden fiel
schwächer
bald stürzte sie nieder
mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen
Nun würde sie entkommen
die Dunkelheit hinter sich lassen
Das Rot färbte den Boden
und sie lag darin
dunkel
bis sie die Augen schloss
Und ein letztes Mal um Hilfe rief

Doch auch diesmal verhallte ihr Schrei ungehört.

Hmm...ist mir so in den Sinn gekommen, als mir aufgefallen ist, wie egoistisch manche Menschen doch sind, wie sie nur nach sich selbst schauen und nie merken, was in anderen vorgeht(ich bin selber oft so, was mich total deprimiert!). Im schlimmsten Fall könnte es wahrscheinlich tatsächlich so ausgehen wie in diesem Gedicht...Andrea G., Anmerkung zum Gedicht

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