Bernd Rosarius

Der Baum

Ich stehe unter einem Baum
und fühl'das Selbe wie im Traum
gestern Nacht,
hab' ich darüber nachgedacht,
 
wieso weshalb warum
bleibt dieser Baum nun stumm.
  
Ich saß als Kind
hochoben stets im aste
wobei der Sommerwind
mich streichelnd sacht erfasste.
Dort wo ich schwankend thronte
auch stets ein Sperling wohnte
doch ich spürte keine Enge
kein astreiches Gedränge
nur der Duft und nur die Luft
nur die Kräfte unter mir
so die Säfte auch in ihr
weckte meine Leidenschaft
Willenskraft und Lebenssaft
floss aus jedem Holz und Blatt.
  
Das was die Rinde in sich hat'
sind die Kräfte der Natur
aber , aber sage nur
was ich damals wollt nicht missen
soll ich heut'vergessen müssen?
  
Verzweiflung ist ein Dauerfluch
des Baumes Rinde ging zu Bruch
seine Äste sind verdorrt
ein Sperling findet keinen Hort
und es trägt nicht mehr der Wind
zum Gipfel rauf ein schwankend Kind.
  
So sind wohl die Gefahren
in all den langen Jahren
von niemanden erkannt
auch wenn man oft darunter stand.
  
Sein Schrei war nirgends mehr zu hören
O Mensch du wirst ihn ganz zerstören.
Aus einem Lüftchen, das ist bitter
wird ein grollendes Gewitter.
  
So hast du Baum kein Lebensraum
Du bist ein Baum nur noch im Traum
ein Ende ohne Wende
und wenn wir vor ihm ständen
wird er kein Schatten spenden.
  
So steht's
so geht's
in Fäulnis strikt voran
aber wann
ist die Erkenntnis mir erwacht
zum erstenmal gestern Nacht
hab'ich darüber nachgedacht.          

 

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