Anette Esposito

Wie man, ohne Medizin, vom Kopfweh befreit wird

 
Mit Kopfweh wurd’ ich heute wach.
Ich stöhnte laut und dacht’ kurz nach:
Wie soll den Tag man übersteh’n
und frohen Mut’s zur Arbeit geh’n,
wenn, früh am Morgen, schmerzgequält,
die Schläge im Gehirn man zählt?
 
Zuerst beschloss ich, kurzerhand,
mich umzudreh’n zur andren Wand.
Sogar der Himmel, grau in grau,
riet: „Bleib doch liegen, arme Frau.“
Ich sagte mir, vor Schmerz benommen:
„Es kann gewiss nicht schlimmer kommen.“
 
Mit schlechter Laune gut bestückt,
ist mir das Aufsteh’n doch geglückt.
Nun dachte ich, es gäbe Sinn,
nähm’ ich sofort ein Aspirin.
Auch zwei Tabletten schaden nicht,
der Beipackzettel davon spricht.
 
Die Packung, wusste es sofort,
liegt immer an demselben Ort,
auf dem Regal, links an der Wand,
wo ich dann auch sofort fand.
 
Doch was ich sah, gefiel mir nicht,
mir stieg der Zorn schier ins Gesicht.
Ich ärgerte mich wirklich sehr,
denn in der Schachtel war nichts mehr.
 
Ich kochte innerlich vor Wut,
was für den Magen war nicht gut.
Er fing gleich an zu rebellieren,
wollt’ mich mit Säure attackieren.
Drum griff ich nach Omeprazol,
im hint’ren Schrank, erwartungsvoll.
 
Den Deckel schraubt’ ich von der Dose,
die Dinger liegen darin lose,
griff schnell hinein in das Gefäß
und fiel, vor Schreck, auf mein Gesäß.
Nicht eine Spur der Medizin
war noch in diesem Töpfchen drin.
 
Nun fing mein Herz zu rasen an.
Ein Blitzgedanke – Baldrian!
Die Sucherei war schließlich groß.
Wo war die kleine Flasche bloß?
Ich suchte sie fast überall –
da brachte mich ein Stuhl zu Fall.
 
Lag in der Küche, auf der Nase,
in Scherben von der schönen Vase,
an der ich mich, beim runterfallen,
versucht hatte noch festzukrallen.
Was für ein unglücksvoller Tag!
 
In dem Moment traf mich der Schlag.
Mir wurde plötzlich kalt und warm.
Ein starker Schmerz im rechten Arm.
Er schien gebrochen – ach du Schreck –
jedoch mein Kopfweh war nun weg.
 
 
 

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