Sandra Pulsfort

Schattenball

Als Diener deiner Leidenschaft

in dicht belaubten Ecken,

ließ ich trotz Augentränensaft,

als Meister im Verstecken,

mir Lust aus Händen lecken.

Ich war der eigen Gier bedrängt

und Schöpfer meiner Fehde,

hab meinen Geist im Schoß ertränkt

und jede Ahnung fortgesprengt.

Ich glaubte dein Gerede.

 
Du webtest großes Ehrenwort

in all die fremden Betten.

Sie wurden meines Glaubens Tort

und Anker meiner Ketten.

Versteckte Trugfacetten,

ihr ward so glänzend pomadiert,

und spracht von Heim und Ehe.

Doch Wahrheitswert war skelettiert

und ich durch Blindheit karikiert,

als weitsichtlose Krähe.

 
War Spielball deiner Einsamkeit,

du bautest Quell und Tränke.

Ich schöpfte meiner Seele Leid,

aus deiner Lüge Blänke.

Als Beute deiner Ränke,

war mir dein Hunger Diktatur,

ich klein getrollter Gimpel,

bezog gegnomte Positur,

gebar der Lebens Schandzäsur,

zu Schlucken war so simpel.

 
Ich harrte in der kalten Glut

und zollte für die Tage,

ein kummerreiches Schmerztribut,

und baute Sarkophage

für meiner Sehnsucht Plage.

Was war ich dümmlich kopfgeleert,

Bestatter meiner Werte,

hab mich der Schande nicht verwährt

und als Geliebte mich entehrt

war nur dein Lustgefährte,

denn mich hast du doch nie begehrt.

 
Die Maske und der Schattenball,

verhasst sind alle beide.

Mein Stolz erlangt des Traums Verfall

als tausendfacher Widerhall

bis in die Eingeweide.

Mein krank gesalzen Herz ertrinkt,

ist faulend stark am Schwären.

Ich fühl wie mein Vertrauen sinkt,

weil Selbstmissachtung aus mir stinkt.

Ich will nicht mehr entbehren,
weil Halbheit jetzt und ewig hinkt.

 

 

 

 

 

 

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Jahre wie Nebel: Ein grünes Jahrzehnt in dunkler Zeit von Horst Lux



Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.

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