Karl-Heinz Fricke
Gerissenheit
Ochsen, Kühe, Gänse, Ziegen,
auf dem Mist fünftausend Fliegen.
Und am lieben Hühnervieh
fehlt natürlich es auch nie.
So hatte der Bauer Doberan
für seine Hennen einen Hahn,
dieser alt und kahl am Kopf
sollte in den Suppentopf.
Unlustig liefen die Hennen hin und her,
der alte Hahn, der konnt' nicht mehr.
Da vergaßen sie ihre Pflicht
und legten ihre Eier nicht.
Deshalb kaufte Bauer Doberahn
einen starken, jungen Hahn.
Der alte sollte ihm Ratschläge geben,
so durfte er noch etwas leben.
Der alte Hahn, erfahren und schlau,
denn er wusste ganz genau
man trachtete nach seinem Leben,
er musste nun den Anschein geben,
dass er den jungen instruierte,
damit ihm selber nichts passierte.
Er sprach zum neuen sehr gewitzt:
"Es hat schon immer was genützt
zu zeigen, wer der Herr im Haus,
du springst auf mich und ich reiß aus!"
Der Bauer sah sie noch einmal
die Verfolgungsjagd im Hühnerstall.
Fluchend sprach er:" Das ist dumm"
und drehte den Hals des Junghahns um.
Der alte Hahn in aller Ruh'
sah der Tötung gelassen zu.
Sein Plan war einfach und gerissen,
der Bauer konnte das nicht wissen.
Dieser sagte zu seiner Frau:
"Ich jungen Hähnen nicht mehr trau.
Dies war der der dritte vom Züchter Bruhl
und alle dreie waren schwul!"
Karl-Heinz Fricke 19.09.2005 |
der alte |
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2005.
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