Sandra Pulsfort
Zwiegespräch
Dein Leben Freund ist ungesund,
du frisst aus falschen Töpfen.
Es tropft und gärt aus deinem Mund,
die Gier ätzt ihren Narrbefund,
lass mich den Schleim abschöpfen,
und so dein Unheil schröpfen.
Dein Ideal vorm Haupte parkt,
es war zu hoch sein Preis,
der Geiz hat sich dir eingeharkt
die Menschheit wird zum Supermarkt,
denn Faule kaufen Fleiß.
Und ist dein Mund von Wort umhüllt,
Gewebe des Gewissens,
wird er voll Schweigen schnell gefüllt,
die Krone des Vermissens.
Damit der große Mann von Welt
beim Stolpern nicht zu Boden fällt.
verkaufst statt Fleisch die Seele,
denn Sinn und Blick sind auf der Flucht,
du labst dich an der Falschheit Frucht,
gedüngt mit deiner Scheele,
verstopft sie zäh die Kehle.
Dein Herz wohnt nun im Kontostand,
du denkst es wird bezahlt,
doch gibst dein eigen Ich als Pfand,
bist mit jeder List bekannt,
die den Profit bestrahlt.
Gewinn macht dich empfindungsarm
du schmeißt dich auf den Rücken,
Erfolg verdeckt des Geistes Scham,
und ist am Werte Pflücken.
Du sätest nichts, hast nie gepflügt,
dein ganzer Mund voll Ernte lügt.
lässt Fremde für dich wühlen.
Doch wer im Sumpf nicht gleich pariert,
wird tretend von dir raus saniert,
es mahlen deine Mühlen,
statt Korn dein eigen Fühlen.
Denn du hast nichts, doch davon viel
und führst dich auf wie Gott.
Dein hoher Stand ist instabil,
Du hast statt Traum nicht mal ein Ziel
und sparst dich selbst bankrott.
Kaust weiter an der Lüge Brot
und schluckst aus ihrem Becher,
der Mensch in dir ist bald schon tot
und Anstand ein Verbrecher.
Dein Handeln ist der Sinne Pein,
ach Spiegel, lass mich anders sein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.09.2005.
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