09.10.2005
Kategorie "Lebensermunterung" (Gedichte)
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Lebensermunterung

Lydia Windrich

Kämpfe

Wie eine dicke fette Spinne, wartet still und ruhig

am Rande ihres feingesponnennen Netzes,

die gemeine Depression.

Um jede Art von Seelen einzufangen und fest zu halten.

Einzuspinnen, in einem Kokon,

um sie für immer an sich zu binden.

Dennnoch die Lage ist nicht hoffnungslos,

klebst Du am Rande ihres Netzes,

dann hast du noch ein wenig Zeit,

bis sie Dich so ganz erreicht.

Sammele all deine Kräfte und kämpfe,

wehre Dich, reiß dich los,

zerschlag das Netz, dass dich gefangen hält.

Erobere deine Freiheit zurück, Stück um Stück

und sie ist chancenlos,

die dicke fette Depression

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (8)

Erstmal danke für deine kommentare bei meinen gedichten :)
dieses gedicht finde ich sehr passend,kennen wir ja schließlich alle irgendwie. ich hoffe das meine momentane spinne,die sich regelmäßig bei mir einnistet bald wieder verschwindet :(
Liebe Grüße und einen sonnigen sonntag, Karina

Pitztalstern1809.10.2005

Hallo Lydia, welch wahre Worte und so schön verglichen. Es ist sehr schwer, sich aus einer Depression zu lösen, ebenso wie aus einem Spinnennetz. Zu kämpfen lohnt sich immer. Lieber Gruß in deinen Sonntag, Rita!

Annemarie09.10.2005

Hallo Lydia,
die Depression mit einer Spinne und ihrem Netz zu vergleichen finde ich hervorragend. Dein Gedicht hat mich begeistert und ich hoffe, dass viele Menschen es lesen und Kraft tanken, um sich zu befreien.
Einen lieben Sonntagsgruß zu dir, Karin Lissi

Karin Lissi Obendorfer09.10.2005

Liebe Lydia,
Der Lebenskampf ist hart. Wer seine Ellbogen nicht gebraucht wird abgedrängt. Der Drang nach Hab und Gut und nach Macht ist allgegenwärtig.
Schön dein Gedicht.
Liebe Sonntagsgrüße, Karl-Heinz

Goslar09.10.2005

Hallo Lydia,
ein wunderschönes Gedicht
wie immer von dir,danke
LG von Margit

mkvar09.10.2005

Die Depression ist Teil meiner Krankheit, leider hab ich nicht die Erfahrung gemacht, dass sie so langsam kam, dass ich noch kämpfen konnte...aber natürlich habe ich letztendlich gekämpft, um wieder frei zu kommen...Gott sei Dank ist sie lange nicht mehr in meine Nähe gekommen...ich finde Dein Gedicht klasse und das macht auch Mut, so eine Sch...erfahrung wünsche ich niemandem!...Liebe Grüße Elke

Elke Hannig09.10.2005

...eine Schlingpflanze im Wasser-
schneide sie ab!
...die Krallen eines Geiers-
stutze sie klein
...die Zähne der Hyäne-
schlag´sie ihr aus!
...das Bild der Spinne-
zerreiß nicht nur ihr Netz, zerquetsche Sie - die Realität soll diesen Bildern folgen!

Liebe Grüße von Gerd liebe Lydia, ein schönes Gedicht schreib es weiter!

Gerdchen10.10.2005

[abschweifend]
...Ich hasse Spinnen.....
[/abschweifend]

Gegen eine echte Depression kann man aus eigener Kraft glaube ich nicht so viel machen. Wohl aber gegen die Vorstufen, wenn man diese nicht ignoriert.

Ich litt z.B. am berüchtigten Burn-Out.
Nix geht mehr, keine Lust, Du fühlst dich, als wäre dein interner Akku nicht nur leer, sondern mit Negativdruck, alle Energie aufsaugend.

Bin zwar nicht 100% ganz drüber weg, dafür bräuchte ich ein paar Monate frei...
...aber seit ich Gedichte schreibe, habe ich einen Kanal.
:)

Ewig optimistische Grüße sendet
Andreas

Bonobo16.10.2005

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