Ursula Geiger

DIE HEXE FÜRCHTERLICH

Früh am Morgen fängt er an,
wenn er nicht mehr schlafen kann.
Guckt aus seiner Decke vor,
zupft die Mama fest am Ohr.

Papa kriegt auch seinen Teil,
wird gefesselt mit dem Seil.
Aufstehn heißt`s jetzt ohne Gnade:
"Ich will Brot mit Marmelade".

Ruft er und rennt eilig los:
"Wo bleibt denn nur mein Frühstück bloß".
Aber wenns dann vor ihm steht,
hört man "Mag nicht" und er geht.

Spielen will er jetzt sofort,
hier und jetzt an diesem Ort.
"Papa komm, ich wart auf Dich,
trägst du auf dem Rücken mich?"

Armer Papa schleppt ihn dann,
bis er nicht mehr schnaufen kann.
Mama seufzend akzepiert,
dass er das Brot nie essen wird.

Ab geht`s nun zum Fußballplatz,
kicken will der kleine Spatz.
Kaum ist man dort angekommen,
ist sein Wunsch auch schon zerronnen.

Sieht bei ander`n Kindern Sachen,
die ihm auch viel Freude machen.
Schaufel, Eimer, bunte Bälle,
will er auch, auf alle Fälle.

Die Besitzer zeigen Mut,
geben nichts, das ist nicht gut.
"Will ich haben", schreit er los
und der Krach wird riesengroß.

Trösten will die Frau Mama:
"Schau, ich hab dein Spielzeug da",
"Nein, ich will das andre dort".
Nimmt es und rennt eilig fort.

Schnell beginnt das große Weinen,
Mütter trösten ihre Kleinen.
Jeder sucht sein Eigentum.
Plötzlich macht es klatschend BUM.

Hat doch dieser kleine Wicht
zugeschlagen, ins Gesicht.
Mit den Müttern gibts Verdruss,
mit der Ruhe ist jetzt Schluß.

"Nehmen sie das böse Kind,
weg von hier, aber geschwind.
Diesen Krach hat er verschuldet.
Das wird bei uns nicht geduldet".

Nichts ist mehr mit spielen heute,
schauen bös die vielen Leute.
Mutter nimmt ihn an der Hand,
sucht den Schnuller noch im Sand.

Ab geht`s jetzt nach Haus geschwind,
brüllt und zerrt, das wilde Kind.
Schlimm ist dieser kleine Mann,
was man da wohl machen kann?

Vater steht nur schweigend da,
Mama ist den Tränen nah.
"Was sollen wir mit Dir nur machen.
Das ist wirklich nicht zum lachen".

"Das Beste wär, wir geben Dich
zu der Hexe fürchterlich".
Kaum hat er das ausgesprochen,
hört man an der Türe pochen.

"Zu der Hexe will ich nicht,
bin ganz brav, verspreche ich".
Flehend schaut der kleine Mann,
von unten rauf die Eltern an.

"Gut mein Sohn wir glauben Dir
und behalten Dich jetzt hier.
Sei nun brav und denk daran,
dass ich die Hexe rufen kann".

Stumm geht er jetzt in sein Zimmer,
nimmt sich vor nun doch für immer,
brav zu sein, ganz lieb und nett,
zu schlafen auch im eignen Bett.

Vater öffnet schnell das Tor,
seine Mutter steht davor.
Wundert sich das beide lachen.
Kann sich keinen Reim drauf machen.

Bei Kaffee und Schokokuchen,
wollen beide es versuchen,
ihr zusagen was geschehen.
Oma kann das gut verstehen.

Manchmal braucht man eine List,
wenn anders nicht zu helfen ist.
Drum lass die Hexe manchmal raus,
dann ist Frieden schnell im Haus.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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