Norbert Wittke
Der Junge aus Kasachstan (Ballade)
Er kam aus Kasachstan,
wusste nicht was Deutschland war.
So fing es für ihn hier an,
nichts war wie es einmal war.
Er verstand die Sprache nicht,
alles war für ihn so fremd.
Nein, er war kein Bösewicht,
doch er fühlte sich weltfremd.
Hier kann man alles kaufen,
doch dazu fehlte ihm das Geld.
Es war wie ein Schaulaufen
in einer ganz fremden Welt.
Es war in seinen Augen
ein so ungläubiger Blick.
Er konnte es nicht glauben,
es gab für ihn kein zurück.
Und sein Herz das ward ganz schwer,
er fühlte sich allein und leer.
Er hatte keine Hoffnung mehr
und sein Blick war tränenschwer.
Wer sieht in ihm den Jungen?
Ihm wurde es aufgezwungen,
hier in unserem Land zu sein.
Lasst ihn bitte nicht allein.
Helft ihm auf dem neuen Weg.
Führt ihn über den schmalen Steg,
und er wird es euch danken.
Er wird nicht mehr so wanken
und fühlt sich endlich am Ziel.
Seht es an seinem Mienenspiel.
Endlich fühlt er sich zuhaus,
alles sieht jetzt heimisch aus.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.10.2005.
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