Norbert Wittke

Schweinische Sprüche zum Nachdenken

1.
Für alle bin ich nur ein Schwein
und hab mich damit abgefunden.
Nun bin ich stolz auf mein Klassenbewusstsein
und bleibe für alle Zeiten erdverbunden.
 
2.
Von Manchem denkst du das ist ein Schwein.
Der kann zu allem fähig sein.
Du stehst mit deinem Urteil nicht allein,
doch traurig stimmt das nur das wahre Schwein.
 
3.
Wenn du großes Schwein hast,
hast du mit dem Glück eineinhalbmal so viel Last
und hast du ewig Pech,
dann wird dein ganzes Habe Blech.
 
4.
Ein Schwein geht auf allen Vieren,
doch auch die auf zwei Beinen
kannst du im Lebenoft studieren,
man kann halt keine Widerwärtigkeit verneinen.
 
5.
Es weint das Schwein,
bin so allein
und find keine Ruh.
Was ich auch in Gedanken tu
wird immer nur zu Fleisch,
vor Schreck ich immer wieder kreisch.
 
6.
Mein Vater war ein Eber,
meine Mutter eine Sau.
Ich bin fürwahr kein Angeber,
ich kenne unseren Stammbaum ganz genau.
Viele Ahnenforscher, die ich sehe,
suchen noch nach ihrer Trophäe,
und was dann herauskommt haargenau,
Vater Eber, Mutter Sau.
 
7.
Merke nichts ist schweinischer als Menschen,
viele können garnicht bremsen,
um auszuleben ihr Talent,
das Dazu kennt kein Reglement.
 
8.
Schweinen zu zuschauen
tut mich oft erbauen.
Denn die ganz Schlauen
können  richtig sauen,
wenn auch nur mit Gottvertrauen.
 
9.
Manche Regierung, die hat Schwein,
in mancher sitzt nur eins allein,
das heißt in der Fachsprache Diktatur,
und in mancher Demokratie erlebt man es pur,
da sitzt nicht ein Schwein alleine,
nein, oft sind es viele Schweine.
 
10.
Auf einer Tombola
da gewann ich ein halbes Schwein.
Es war auf einer Gala
dort in der Skala.
Frage:Wie krieg ich es heim?
Es läuft nicht mehr allein.
So musste ich es tragen
und mich mit ihm noch plagen.
Ich konnte nichts mehr sagen.
Es konnte nicht stehen und fiel um.
Ich fand das ziemlich dumm
und stellte es an die nächstbeste Wand,
wo endlich seinen Halt es fand.
Sollten sie es dort noch stehen sehen,
würde ich auf die andere Straßenseite gehen.
Es könnte irgendwann einsinken
und wie ein ganzes stinken.
11.
Wildschweine, die auf Menschen schießen
kannst du meist im Wald begrüßen,
und wirst du erlegt von einem,
dann können deine Angehörigen um dich weinen.
Dann wird das Fell dir abgezogen,
und du bist in die Kiste umgezogen.
 
 
(Gewidmet meiner Dichterfreundin Margit Kvarda
und ihrem Gedicht "Das Schmalz" vom 12.10.05)
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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