Karl-Heinz Fricke

Spaete Erkenntnis

 

Sechzehn Jahr alt war der Klaus,
da trat er aus der Schule aus.
Das Lernen fiel ihm auf den Wecker,
er wurde Lehrling bei einem Bäcker.
 
Morgens um vier stand er in der Bäckerei,
mit dem Schlafen war's um drei vorbei.
Die Nacht war kurz, der Tag war lang.-
Oftmals wurde das Kläuschen krank.
 
Er brach sie einfach ab, die Lehr',
wollt keine Brötchen formen mehr.
So wurde er Bootsmann auf einer Fähr',
die Arbeit dünkte ihm nicht schwer.
 
Leider hatte er nicht bedacht,
dass die Nordsee Wellen macht.
Eiskalte Spritzer ins Gesicht
gefielen dem Klaus im Winter nicht.
In den Sack gehau'n um die Weihnachtszeit,
für einen neuen Wechsel war er bereit.
 
Eine Zeitungsanzeige hat er entdeckt.
Man suchte Leute für ein Bauprojekt.
Ein Wolkenkratzer sollte entstehen,
da war ein stetes Kommen und Gehen.
 
Als Klaus die vielen Maschinen sah,
da war es für ihn sonnenklar,
diese würden die Arbeit schon machen.
Insgeheim begann er zu lachen.
 
Als junger, kräftiger Mann,
wurde er zum Träger dann.
Leitersteigen mit schweren Lasten,
es war eine ruheloses Hasten.
 
Er wurde auch noch angetrieben.
Ach, wäre er nur beim Bäcker geblieben.
Zwei Wochen hielt er die Arbeit aus,
dann tauchte er wieder auf zu Haus.
 
Langsam wurde ihm gewahr,
dass Arbeit nicht das Gewünschte war.
Man sagt zwar Arbeit schändet nicht,
man oftmals nur daran zerbricht.
 
Der Klaus nun 20 Jahre alt,
ging zurück zur Schule halt.
Er musste am eigenen Leib verspüren.
Nun wollte er fleißig studieren.
 
Und als er dreißig Jahre alt,
da war er ein stolzer Rechtsanwalt.
Und die Moral von dem Gedicht:
Verzichte auf das Lernen nicht.
 
             Karl-Heinz Fricke  19.10.2005

 

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