Sandra Pulsfort
Leben in schwarzweiß
Dein Gestern lacht aus allen Ecken,
Erinnerungen stauben ein.
Der Vorhang wirft mit Schattenflecken,
er spielt mit Sonnenlicht Verstecken,
sein dichter Stoff frisst ihren Schein,
verdunkelt wirkt was groß ist klein.
aus schallgeschütztem Fensterglas.
Dich stört des Lebens laute Treiben,
was fremd ist lässt du draußen bleiben,
wo früher deine Neugier saß,
nimmt jetzt dein Blutdruck für dich Maß.
was deine Zeit zusammen hält.
Gewohnheit lässt dich Altes fetten,
doch Schränke gleichen Lagerstätten,
denn alles wird dort ausgestellt,
am Haustürschloss verebbt die Welt.
er ist des Lebens schmales Tor.
Es öffnen kurz sich neue Kreise,
doch Stimmen reden dir zu leise,
statt Hörkraft liegt dir Stolz im Ohr,
er sperrt dich aus, macht dir was vor.
denn jeder Schritt ist einstudiert.
Die Tage sind sich selbst am Klonen,
das Fernsehbild die Hauptpersonen,
dein Muster hat dich programmiert
und so die Trägheit dupliziert.
wie Fotos lebst du nur schwarzweiß.
Dein Lieblingsstuhl ist durchgesessen,
dein Höhepunkt das Mittagessen,
bedauerst dich mit großem Fleiß
und zirkelst selbst der Leere Kreis.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2005.
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