29.10.2005
Kategorie "Kinder & Kindheit" (Gedichte)
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Kind

Karin Lissi Obendorfer

Seelenschmerz eines Kindes

Blass und schmal saß er am Tisch,

seine Mutter hatte ihn wieder einmal erwischt.

Er wehrte sich nur – sie glaubte ihm nicht.

Sein großer Bruder hatte ihn provoziert,

immer und immer wieder – ganz ungeniert.

Er wehrte sich nur – doch seine Mutter blieb stur.

Sie meinte, er sollte über der Sache stehen.

Er – der Kleinere – sollte gelassen die Situation übersehen.

Sie nahm den großen Bruder an der Hand und ging fort.

Er – der Kleine – blieb zurück an einem Ort –

der seiner unwürdig war,

dass ihn das wütend machte ist doch klar.

Alle Türen waren verschlossen,

nur die zur Toilette war offen.

So saß er unglücklich und allein

viele Stunden im Vorplatz auf dem Boden,

musste das so sein?

Wo blieb der Gerechtigkeitssinn der Erwachsenen?

Er wird seine Mutter und seinen Bruder dafür hassen.

Diese kleine Kinderseele wurde sehr verletzt,

immer und immer wieder wurde gegen ihn gehetzt.

Wohin waren die Augen und Ohren von Mutter und Vater gerichtet?

Er war verzweifelt, dann blieb er stumm – es hat keinen Sinn –

er auf weitere Erzählungen seiner Probleme verzichtet.

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Leserkommentare (7)

Leider leben wir in einer Gesellschaft die immer weniger Rücksicht auf Kinderseelen nimmt. Es bekommen ja heute zuviele Kinder Kinder und da sind solche Probleme vorprogrammiert.
LG Ursula

Ursula Geiger29.10.2005

Hallo meine liebe Karin - Lissi, Kinderseelen sind wie Porzellan. Ich möchte meinen Kindern Vater und vor allem Freund sein, oft fallen auch mal böse Worte. Jedoch ein Wort „Entschuldigung“, dieses finde ich immer!
Grüße Dir
Franz

FranzB29.10.2005

Liebe Karin, Kindheitserlebnisse, Missverstanden fühlen, seelische Schmerzen, die ein Kind viel stärker empfindet als wir Erwachsenen, das prägt das ganze Leben. Man muss so sehr drauf achten, wie man mit ihnen umgeht und wie Farnz schon sagt, vielleicht mehr Freund und Vertrauter sein, als "Erziehungsberechtigter"
LG Moni

MoniSH29.10.2005

ich seh den kleinen Jungen vor mir, wie er da so verlassen und alleine sitzt... so verletzt und unverstanden.

Warum sehen solche Eltern nicht, dass sie diesen kleinen Menschen Schaden zufügen, warum hören sie die Kinderseelen nicht schreien?
Eltern ohne Ohren? Ohne Herz und Feingefühl für ihr eigen Fleisch und Blut? :-(

Liebe Grüsse dir Karin Lissi von Biggi

Sunshine6529.10.2005

Hallo Karin-Lissi,
Kinderseelen sind so verletzlich,
gut beschrieben, viele Grüße Lydia

Lydia Windrich29.10.2005

Immer auf die Kleinen, singt der Peter Alexander. Er meinte aber nicht die kleinen Kinder, die den besonderen Schutz, besonders von der Mutter brauchen.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar30.10.2005

Liebe Karin Lissi,
Eltern wissen nicht immer,wie man die Kinder durch Verletzungen schädigen kann für ein ganzes Leben.Eltern sind oftmals gleichgültig,überfordert und lustlos.Kinder laufen nur noch mit.
Liebe Grüße
Bernd

Bernd16.02.2006

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