Wie herrlich leuchtet uns der helle Tag!
Wie zaubert uns der Sonne warme Macht,
noch Freundlichkeiten der Natur
in bunter Farben Pracht!
Ein Tag, den man umschlingen, küssen könnte.
Vollmundig preist in schwerer Süße er sich an.
Die Kostbarkeit der Neige man uns gönnte.
Ein solcher Tag hat es uns angetan.
***
Ich lag und schaute in des Baumes Krone,
die sonnbeschienen noch ein Gold aufwies.
Mein gleitend’ Aug’ sah über schwarzen Ästen
ins Himmelsblau und Wolkenparadies.
Stand dann am hohen Fenster,
betrachtete den Freund,
sah an, - den moosbedeckten Stamm und sann:
Wie hatte er gegrünt, der alte Baum,
und alles kam und ging. -
Vorüber ist der Traum!
Doch was erschau ich da! Ein kleines Grün erwacht,
als blinz’le es im Schlummer. Ein wenig es da lacht.
Zwei winzig kleine Blättchen! Erneut schau ich nun hin.
Der alte Baum wird munter. Ist in ihm Frühlingssinn?
***
Erfreue mich des Tages,
ein kleines Glück ist mein.
So dürfte es wohl bleiben-
so könnt’s noch lange sein.
Mein altes Herze bleib’ munter!
Die Welt ist rund und schön.
Sie geht uns noch nicht unter.
Sie bleibt uns noch besteh’n.
© Marianne Reepen
29. Oktober 2005
Bemerkung: Der alte Baum, ich nenne ihn meinen Freund, ist das Lebewesen vor meinen Fenstern, und das was ich schilderte vom kleinen Grün, es sind wirklich zwei kleine hellgrüne Blättchen. RKR.