Thomas Rathmanner

Traurige Nächte

Traurige Nächte

Für Freundschaft fanden wir ein Gestirn,
ob nachts oder morgens, immer Bestand.
Und es mochte uns trübe Tage hell verzier'n,
schickte Regenbögen übers Schattenland.

Noch fühle ich die Wärme Deiner Tränen,
Tiefe Deiner Augen worin saß das Licht,
Wir dachten: nichts könnte uns je trennen,
Das schönste Lächeln zierte Dein Gesicht.
War ich nah, um den Herzschlag zu hören,
Wenn ich den Duft Deiner Haut in mich sog,
Du konntest wie ein Engel himmlisch betören,
In Deiner Berührung jeder Unglaube verflog.

Warst eigentümlich, vom Leben gezeichnet,
Wir haben uns viel Leid und Klage gebeichtet,
Uns Narben gezeigt, bekommen in Kindertagen,
Die sich verdoppelten, ließen uns verzagen.
Waren wir beisammen konnten wir uns vieles sagen,
Soviel was uns quälte, plagte, traurig machte,
Du wußtest viele Dinge bevor ich sie dachte.

Dein Augenglanz glich dem Himmelsaltar,
Umringt von Lilienblüten, weißer denn Schnee,
Millionen Kerzen brachte ein Engel dar,
Auf daß ich Dein Antlitz in den Wolken seh.
Dein Gesicht auf weichen Grund ist unversehrt,
Obwohl harter Gram meine Brust beschwert.

Das Fenster, es lehnt sich weit hinaus
Zum Abend, hinein in eine Sternenpracht,
Bald, bald gehen alle Lampen aus,
Und herein schreit eine dunkle Nacht.
Kalte Luft, sie streicht, spüre die Güte,
Deiner Erinnerung, in jedem Atemzug,
In der Zeit, im Wissen werde ich müde,
Schwarz sind die Gedanken wie ein Rabenflug.

Ich lausche auf die Straßen und ja vielleicht
Höre ich einen Schritt der Deinen gleicht,
Ich falte die Hände, bete still und leise,
Auf diese ergebende, meine eigene Weise,
Ach Vermissen - Sarah! - welche Höllenqual,
Zieht ins Gemüt, befeuchtet meine Augen,
Die anscheinend nur zur Trauer taugen,
Wie Du, hatten sie nie eine echte Wahl.
Mein Liebling! Seele! Offenbarung jederzeit,
Warst atembare Vision und ich berühre
Dein Photo, in bedrückter Nachdenklichkeit,
Weil ich Deine Nähe immer noch spüre.
Tränenbäche, sie glitzern am Bild vor mir,
Mein Finger streicht nicht weg mein Leid,
Sollen perlen, sollen ehrlich Bezeugen ihr,
Daß ich sie liebe bis in alle Ewigkeit.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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