Andreas Thon

Die Ruhe der Reifkristalle

 

Die Landschaft liegt da,

eingetaucht

in diesig, milchiges Tageslicht.
 
Wie von Watte umhüllt.
 
 
Nur die Reifkristalle,

die sich an den Ästen der Bäume festgeklammert haben,

blitzen im Licht

der sich mühsam durch die Wolkendecke kämpfenden,

tief am Horizont stehenden Dezembersonne.
 
Die, - die in der Sonne schmelzen,

fallen wie Kometen,

einen kleinen Glitzerschweif hinter sich herziehend,

von den Bäumen,

und zerschellen dann am Boden

in abertausende von winzigsten Tröpfchen.
 
Wie Sterne eines Feuerwerks.
 
 
Auch die Rufe der Möwen

fallen wie durch einen Filter in mein Ohr ein,

und scheinen sich,

bevor sie dann mein Gehirn erreichen,

in den Windungen meiner Muschel fast gänzlich zu verlieren.
 
NICHTS ist hier laut und störend.
 
ALLES ist sanft und unaufdringlich.

 

 

 

Dieses Gedicht ist Teil der Anthologie "Das Weihnachtsbuch" des mb Verlages und erschien 2005.Andreas Thon, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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