Karl-Heinz Fricke
Der Saeufer
Torkelnd kam er aus der Bar
in der er wie zu Hause war.
Die Augen rot und trübe,
wackelig die ganze Rübe.
Dunkelrot der dicke Zinken
und aus dem Munde stinken
Bier, Schnaps und auch Wein.
Die Hose schlottert ums Gebein.
Als er auf die Straße wankte
er in seine Tasche langte,
zog heraus die lange Flasche
aus dieser, seiner Jackentasche.
Hob sie gierig an die Lippen
und begann hinein zu kippen,
und als er den Wein gemundet,
sah er plötzlich sich umrundet.
Kinderaugen sah'n den Mann
belustigt und auch spöttisch an.
Dieser liess sich gar nicht stören
seine Flasche auszuleeren.
Stolpernd, schwankend,
blinzelnd, wankend,
bewegte er sich weiter,
und die Kinder froh und heiter
lästernd hinter dem Säufer her,
als wenn er der Rattenfänger wär'.
Karl-Heinz Fricke 2.11.2005
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.11.2005.
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