Ursula Geiger
STUDIEREN IN WIEN
Ein Mensch will unbedingt studieren
und kommt nach Wien zum inskribieren.
Bei uns da war`n noch Plätze frei,
in Deutschland ist`s damit vorbei.
So ist der Hörsaal überfüllt,
und man hat sich schon angebrüllt.
Um nicht zu sitzen am Parkett,
nimmt er den Stuhl mit, ach wie nett.
Es kam ganz schnell zu Prügeleien,
soll man den soetwas verzeihen?
Der Umgangston ist zu salopp,
mit „Tschühüss“ ist beim Professor STOP.
Es ist bei uns nicht auszudenken,
will man dem Lehrer keine Achtung schenken.
Der Mensch hat dazu das Problem,
die Mundart findet er nicht schön.
„Mensch Alter ik vasteh Da nicht
wenn Du von eenem Jaukerl sprichst.“
So motzt der Mensch aus NDW,
das tut uns in der Seele weh.
Soll man denn die Teutonen
mit einem Dolmetsch noch belohnen?
Wenn Du studieren willst in Wien,
ist auch die Mundart hier mit drin.
Der Mensch anscheinend schnell vergisst,
daß jener Platz, auf dem er sitzt,
wir Steuerzahler finanzieren.
Da hat er nicht`s zu kritisieren.
Denn hat er dann sein Doktorat,
stet er auch nicht für uns parat.
Er geht zurück ins Heimatland,
wo er einst keinen Platz mehr fand.
Wenn ihm die Sprache nicht gefällt
es gibt auch and`re Unis auf der Welt.
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Raufereien und Beschwerden über die Sprache der Dozenten.
Ursula Geiger, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2005.
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