Karl-Heinz Fricke

Brief an den Vater

Rudi`s Vater, Isidor,
fand von ihm ein Schreiben vor:
 
Lieber Papa, sei nicht gram,
weil ich nicht nach Hause kam,
denn ich traf die Rosalie
und ich verliebte mich in sie.
 
Sehr erfahren ganz und gar,
die Gute zählt fast dreißig Jahr`.
Zwei süße Kinder hat sie schon,
eine Tochter und einen Sohn.
 
Am Nabel trägt sie als Verzierung
eine bunte Tätowierung:
Ein Affe, der ganz ungeniert
mit beiden Händen onaniert.
 
Voll erwacht sind meine Triebe,
sie überhäuft mich mit der Liebe.
Zwar hat sie Aids zu dieser Zeit,
ich seh' es als `ne Kleinigkeit.
 
Man sagte mir, dass Kondoms wichtig,
doch ich finde das nicht richtig.
Auch habe ich von ihr erfahren,
sie hatte Syphilis vor Jahren.
 
In ihrer Hütte tief im Wald
wird es uns bestimmt nicht kalt,
denn lieber Papa glaube mir,
sie hat viel Holz vor ihrer Tür.
 
Marihuana, das tolle Kraut,
wird von uns beiden angebaut.
Die Pflanzen wir im Garten ziehn
und tauschen sie für Kokain.
 
Ach, dass ich`s noch erwähne,
die Liebste braucht bald falsche Zähne.
Den Gedanken hatte ich,
das Geld verdient sie auf dem Strich.
 
Sie bekommt ein Kind von mir,
einen Enkel schenkt sie dir.
Du wirst stolzer Grpßpapa,
für Mama wird ein Märchen wahr.
 
Sei nicht besorgt. mit 15 halt,
bin ich doch schon ziemlich alt.
Ohne große Bogen zu spucken,
kann ich nach mir selbst gut gucken.
 
Nun lieber Daddy, hör gut her,
das alles ist `ne große Mär.
Lauter Lügen ganz und gar,
kein einzig' Wort ist davon wahr.
 
Also nichts, um sich aufzuregen,
mein schlechtes Zeugnis ist nichts dagegen.
Ich bin bei meinem Freunde Klaus,
und wenn du willst, komm ich nach Haus.
 
             Karl-Heinz Fricke 14.11.2005 

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