Verschlafen liegen Straßen in der Gegend umher,
das Geschäft um die Ecke ruht auf Lorbeeren sich aus.
Fassaden der Häuser öffnen die Augen jetzt schwer,
die Vorstadt im Grünen kehrt Alltag hinaus.
Nur an Sonntagen knarren die Betten viel länger,
auch der große Fabrikschornstein schweigt heute still
und an seinen Geliebten legt man sich gern enger
weil jeder den Traum noch beendigen will.
Verdient hat man sie, die eine Pause der Woche,
viel’ fleißige Hände brauchen auch einmal Ruh.
Munter und frisch kriecht die Maus aus dem Loche
und schaut diesem Städtchen beim Ausschlafen zu.
Die kleinen Bürosorgen bleiben heut auf der Strecke,
ein Telefon klingelt, niemand macht sich was draus.
Müde und einsam steht ein Baum an der Ecke,
voll Ungeduld wartet der Hund schon im Haus.
Von manchen Problemen will heut man nichts wissen
mit denen man sonst sich stets rumschlagen muss.
Es reicht schon dass alltäglich Arbeit beflissen
ständig herumkriecht und folgt auf den Fuß.
Aus der Fern hört man leise die Eisenbahn pfeifen
und von irgendwo her spielt ein Radio sein Lied.
Ein verspätetes Auto auf schmutzigen Reifen
rast um die Kurve. Vor wem es wohl flieht?
Zur heiligen Messe rufen vom Turm frühe Glocken.
Sie klingen und schwingen, es ist doch bald zehn,
und gähnend schlüpft hier und da wer in die Socken,
am Himmel sieht strahlend die Sonne man steh’n.
Ganz langsam erwacht nun das Leben am Morgen,
der Duft frischen Kaffees durchwandert die Stadt
und friedliche Stille liegt im Hause geborgen,
weil es Arbeit und Hektik heut abgestreift hat.
~~Ae~~