Sandra Pulsfort

Jordanland

Dein schamerhitzter Mund gießt Stahl,

befüllt die Fugen fremder Normen.

Getarnt als heiliger Choral

zerfällt zu Stolz dein Lippenstrahl

und presst sich mahnend in die Formen,

der Nachbarschaft und Mäßigkeit,

du stehst statt in nur vor der Zeit,

aus meiner Sicht betrachtet.

Denn weit hängt meine Art zurück,

dem Plan von deinem Lebensglück,

der mich gar nicht beachtet.

 
Dein Wille streichelt meinen Kopf

doch unberührt bleibt dein Empfinden.

Du scheitelst bündig meinen Schopf

und kämmst mein Haar zum alten Zopf,

versuchst dich so mir einzubinden.

Doch ungeeignet zum Verzehr

gibt es Verfehlung als Dessert,

gefüllt nur mit Problemen,

die ich nicht trage sondern du,

denn viel zu eng ist mir dein Schuh,

er kann mich nicht bequemen.

 
Dein Wort hat sich mir eingeritzt,

um jedes Zielen fehlzuleiten.

Doch ganz egal wie tief du schlitzt,

mein wahrer Kern bleibt unbeschnitzt,

gekerbt sind nur die Außenseiten.

Du führst im Stillen stets Bilanz,

vertonst im Sprechen Dissonanz,

sie baut der Achtung Keile.

Gewöhnlichkeit in jedem Sinn,

steht höher noch, als bis zum Kinn,

ich bitte Zeit um Eile.

 
Du meinst ich lebe desolat

und willst mich in Schablonen wälzen.

Doch nur weil dir kein Enkel naht,

singst du mir eine Moritat

und predigst um mein Sein zu schmelzen.

Du sagst ich bräuchte Kind und Mann,

so wie der Gaul sein Fuhrgespann,

doch ich sei abgekommen,

vom Weg der meine Zukunft weist

weil mich der falsche Trieb bespeist,

versuchst mich zu befrommen.

 
So hol dein Netz doch endlich ein,

du kannst mein Leben nicht verbiegen!

Ich möchte nicht gefangen sein

an Mann und Haus und Eheschein

und werde auch nicht Probe liegen.

Denn Mutter du weißt ganz genau,

ich bin verliebt in eine Frau,

das wird sich nicht mehr wandeln.

Wir reichten oft dir schon die Hand,

du schicktest uns ins Jordanland.

Es liegt an dir zu handeln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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