Martin Burchardt

Gegengift

Ich hab ne Neuigkeit für Euch
Auf die Ihr Euch freuen könnt
Ne echte
Sie ist unglaublich alt
 
Ich hab das Gegengift gefunden
 
Das Gift gegen alle
Ach so bitteren tiefen Wunden
Die man sich so schlägt
Das Gegengift heißt Gott
Doch doch
Glaubt mir mal für ne Sekunde
Oder zweifelt weiter
Aber bleibt bitte
Heiter bis wolkig
Am Ball
Gott ist echt nen total blödes Wort
Für ne echt coole Sau
Aber der Typ den ich meine ist überall
Der alte Gevatter, gestatten: Der Große Macker
 
So viel wurde gesagt gefaselt gesungen geschrieben
Die Superschlauen haben es einem von Kanzeln und Straßenecken
Mit Wachtürmen und Hieroglyphen
Unter die kalten Nasen gerieben
Superschlaue und Riesenidioten
Gott hat dies und jenes verboten
Aber der Große Macker ist dennoch geblieben
Mit viel mehr zu erzählen als 10 mehr oder minder schlauen Geboten
Ich erzähl Euch mal was von ihm und mir
Und wie wir uns neulich mal wieder trafen
Ich war grad am Schlafen, wie man im Ruhrgebiet sagt
Da fragt mich dieser alte Sack
An der stinkenden Bushaltestelle: Wo willst Du hin?
Gute Frage oder?
Ich sag: Nur ein bisschen dösen, kann mir kein Ticket lösen, lauf später nach haus
Ah so, sagt der Alte. Kein Ticket, hä? Vergiss dass mal mit den Strafen, fahr einfach mit
Mach Dir nichts draus
 
Jetzt grad sitz ich im Wohnzimmer
Wenn Ihr das lest wahrscheinlich nicht
Ich hab Kerzen an
Nur Kerzen aber viele
Tolles Licht
Der Wahnsinn
Ich zweifle nicht
Mehr
Nicht Zweifeln heißt sich entscheiden
Zwischen halbvoll und halbleer
Ihr wisst ja sicher was sie über den Macker sagen
Es kümmert ihn
Ob man vögelt
Ob mit oder ohne Kondom
Er kümmert sich um die Ehe
Oder ob man für ihn tötet
Einen Schleier trägt
Schweinefleisch oder heilige Kühe isst
Wisst Ihr was der Macker mir flüsterte bei Kerzenlicht:
„Es kümmert mich nicht
Ich interstier mich dafür nicht
So brennend
Aber für Dich
Ich bin in Deiner Nähe
Und frage mich und Dich:
Hast Du genug von allem?
Hast Du genug Spaß?
Ein volles Glas?
Liebst Du Dich?
Die Andern und Mich?
Herrscht genug Frieden, draußen und drinnen?
Und, kann ich was für Dich tun?“
Wer mal in winterkalten Nächten
In nicht so tollen Jahren
Mit dem Herrn gesoffen hat
Wie ich
Dem ist was seltsames widerfahren
Der muss soll und darf erkennen
Du kannst dem Macker und der Wahrheit nicht entrinnen
Was immer das heißen mag
 
Man kann in dieser Welt ne Menge lernen
Man kann lernen sie zu hassen
Aber davon
Kann man sich
Manchmal
Wenn man Glück hat
In winterkalten Nächten retten lassen
 
 
 
 
 

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