Weihnachtsblues

Weihnachtsblues

Weihnachten geht wieder los,
und ich muss kaufen, nur en gros.
Mal da, mal dort, ich nehm’s genau.
Und ständig stehe ich im Stau.

Kein Parkplatz, nein, ich halt’s nicht aus!
Die halbe Welt im Kaufesrausch.
Und ich befind mich mittendrin!
Hat dieses Hasten denn noch Sinn?

Festlich gefüllt sind die Regale.
Dass ich vor Freude gar nicht strahle,
liegt an den Schmerzen an den Füßen.
Ich kann das Shoppen nicht genießen.

Die Taschen schwer, und ich ganz müd’,
verstehe ich mich selber nicht.
Hab ich noch irgendwas vergessen?
Die Liste muss ich noch mal lesen!

Und jetzt hinab ins Erdgeschoß!
Wo finde ich die Vasen bloß?
Lass ich nicht eine Tasche liegen?
Das Pech hätt’ ich mir nie verziehen!

Ich setz’ mich dann in ein Café.
Die Füße tun mir schrecklich weh.
Der Magen knurrt, ich lauf’ schon Stunden,
Wie lang dreh’ ich schon meine Runden?

Durch die Stadt und durch die Straßen.
Stand heut’ schon an so vielen Kassen.
Mein Konto ist schon angegriffen.
Wie sehr? Das will ich gar nicht wissen!

Kaffee schenkt mir wieder Kraft.
Vielleicht hab’ ich es bald geschafft.
Und fahr nach Haus’ in aller Ruh!
Die Augen fallen mir schon zu,

während ich von meinem Bett schon träum!
Dort liege ich zwar ganz allein.
Doch müde bin ich schon für zwei.
Das war heut’ eine Rennerei!

Ich steh auf und zahl die Jause.
Gut getan hat mir die Pause!
Ein letzter Anlauf, und geschafft.
„Last Christmas“ tönt um mich mit Macht.

Ich hab’ es heut schon oft gehört,
Der Song hat mich auch schon genervt.
Die Stadt, sie leuchtet weihnachtlich.
Und doch seh’ diesen Glanz ich nicht.

Ich schleppe Taschen, hin zum Wagen.
Die Arme schmerzen mir vom Tragen.
Ein Strafmandat, das lacht mich an.
Nichts, das mich noch erschüttern kann.

Weihnacht, Weihnacht, über alles!
Dieses Fest hat was Fatales!
Ich wünschte, es wär’ längst vorbei…!
Ob mir der Handel das verzeiht?

Vivienne