Manfred Drewitz
Was ist schon leicht in einem alten Leben?
Was ist schon leicht in einem alten Leben?
Du wuchst im Nazigötterschatten groß.
Zwar nicht entsprungen einem braunen Schoß,
hieß aufzuwachsen damals Wachs sein. Eben!
Dein Vater machte Muttern freudlos Gören,
und früh schon sichelt Tod durchs Heimrevier,
von zehn Geschwistern starben, glaub ich, vier.
Du wolltest anders sein, ich könnte schwören.
Doch dann die Jahre. Arbeit, Arbeit, hoffen
auf einen Mann und Freund. Die Kerle soffen.
Es geht auch anders? Nein, es muss so sein!
Zuletzt ein Bein weg. Strafe, weil du rauchtest?
Ich konnte dich, als du mich wirklich brauchtest,
nicht aus dem Leben tragen. Du gingst allein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2002.
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