Anja Danielewski
liebliche Sehschwäche
Flammend brennen die Kerzen im Haus
bereitet vor den festlichen Schmaus
in euren Herzen duftet es herrlich
jedoch euer Blick nach draußen ist sperrlich!
Der Tisch - reichlich gedeckt mit Gaben
werdet euch vorzüglich daran laben
eure Seele sehnsüchtig nach der Weihnacht giert
während in der Kälte ein Augenpaar friert!
Wohlig warm vollzieht ihr euren Liebestausch
die fröhliche Zeit zerrt das Haus in ihren Rausch
im Singsang ihr euch euren grünen Baum beseht
im selben Augenblick ein Augenlicht untergeht!
Das Fest der Liebe
hält euch in Gefangenschaft
entpuppt sich auch als Fest der schmerzenden Hiebe
entzieht es euch euren Pupillensaft?
Vorheriger TitelNächster TitelBin keineswegs gegen das Weihnachtsfest eingestellt - auch wenn es dieses Gedicht vermuten lässt. Aber darf man deshalb seine Augen vor all dem weiterhin bestehenden Leid verschließen? Nur weil Weihnachten ist? Denn dies wird - so meine Erfahrung - gern getan. Und gegen dieses bewusste Verschließen, dass doch auch an Leugnen grenzt, richte ich mich mit diesen Zeilen...Anja Danielewski, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.11.2002.
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