Matthias Wenger

Verborgene Andenken an längst vergangene Schlachten

Noch ist der Tag nicht gegangen
doch steigt Nebel vom Waldesboden auf
leitet mich weg von begangenen Pfaden
tief ins Herz des dunklen Waldes
 
Führt eine Erinnerung mich
an einen bestimmten Ort
den kein Mensch seit langer Zeit betrat
den nur die Schatten
längst vergangener Zeiten kennen
 
Dort, wo uralte rostige Schwerter
aus morastigem Boden ragen
wo die Kameraden einst
in wilder Kampfeswut
die Lichtung tapfer betraten
 
So fern ist dieser Tag
der Tag der letzten Schlacht
die im Waldesdunkel geführt
zwischen Tannen und Fichten
und den alten Felsen
 
Weder kündets die Sage
noch tuts der Wind kund
es lebt alleine weiter in mir
die Kunde, die keiner erfährt
 
Dort wo einst
die schönste Zeit meines Lebens
und die dunkelste
sich vereinten und zusammen
den Glanz der Vergangenheit bildeten
werfe ich mich zu Boden
breite die Arme aus
die Erinnerungen durchfluten mich
lassen es mich wieder und wieder fühlen
 
Schleppte mich einst mit letzter Kraft
vom Feld der Toten
gab einen letzten Ruf in das bronzene Horn
um das Verlorene zu ehren
 
So verweile ich
bis Regen einsetzt
bis Schnee einsetzt
die eisige Kälte des Winters
alsbald dem lebendigen Hauch des Frühlings weicht
welcher der Hitze des Sommers
und dem buten Reigen des Herbstes vorangeht
 
All der Schmerz, die Trauer und der Hass
sie sind nicht mehr
und ich frage mich, ob ich denn lebe
oder schon eins bin mit den
Geheimnissen des letzten Schlachtfeldes 
 
 
 
 
 
 

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