Adrian Zünti

Dunkle Zeiten


Im dunklen Verlies,
 
wo der Lebensmut euch verliess.
 
Ihr hört eine Stimme von drinnen,
 
in allen euren Sinnen.
 
„Ins Dunkle scheint Licht
 
und frei sei deine Sicht.
 
Das Gute siegt über Böses,
 
denn es ist vollen Mutes.
 
Die Menschen sind nicht dieselben,
 
wie einst die Elben.
 
Die Feigen fliehen übers Meer,
 
denn von dort gibt’s keine Wiederkehr.
 
Die letzte Schlacht,
 
ihren Mut entfacht
 
und besiegt die Dunkelheit,
 
es herrscht nun Friede für Ewigkeit.
 
Doch brennen tut das Kriegesland,
 
nur weil einer das Böse fand.
 
So soll das Böse nie gefunden werden,
 
sonst wird vielleicht das Gute sterben.“
 
Die Stimme hält inne,
 
fort aus eurem Sinne.
 
Ihr verlasst diesen Ort
 
Und geht zum Pfade dort.
 
Ihr folgt dem Pfad,
 
nach eurer Tat.
 
Ihm Dorf nach vielen Meilen,
 
eure Gefährten zu euch eilen.
 
Über die Strasse fort,
 
seid ihr von Ort zu Ort.
 
Dem ungewissem Pfade nach,
 
Mit Weg und Gefahr vielfach.
 
Wenn die Nacht verschluckt das Licht,
 
wohin dann? Ihr wisst es nicht.
 
Ihr Wanderer im Schattenloch,
 
enden werden die Schatten doch.
 
Der Pfad im Wald,
 
seht ihr die Sonne bald.
 
Im Aufgang und Untergang.
 
Anbruch des Tages und Abendgesang.
 
Denn alle Wälder lichten sich,
 
wenn auch so dicht.
 
Am Tische im Wirtshaus dann,
 
Das Ohr hört den Klang.
 
Ihr an die Buddel geht,
 
heil eurem Herzen und euer Schmerz verweht.
 
Falle Regen oder Schnee weht,
 
ihr Meilen geht.
 
Doch unter Baum so sollt ihr ruhn
 
Und nichts mehr tun.
 
„Entfaltet Frühling das Blatt und alles voller Saft.
 
Die Sonne scheint mit ganzer Kraft.
 
Macht die Luft zum Wandern Lust,
 
schön ist das Land, so komm an meine Brust.“
 
So singt ihr, o Held,
 
auf des Liebes Feld.
 
Die Herrin so hold,
 
ihr Haar wie Gold.
 
Fürstliche Frau hochgestellt,
 
inmitten dieser Welt.
 
Ihre Augen so klar,
 
sie ist so wunderbar.
 
Der Herrin Schönheit so rein,
 
euer Herz sei ewig dein.
 
Der Pfad geht weiter,
 
der Abschied ist nicht heiter.
 
Noch in der Ferne,
 
ist sie der Glanz einer Perle.
 

 Doch der Schatten hat sich wieder erhoben.
 
Man hört in der Stille die Kriege toben.
 
Wird die Dunkelheit enden
 
oder das Licht sich von uns wenden.
 
„Nicht alles ist Gold, was funkelt.
 
Das Licht wird nicht verdunkelt.“
 
So sprach einst ein Weiser,
 
doch die Worte werden immer leiser.
 
Und so geht ihr der Dunkelheit entgegen,
 
ob durch Sonne oder Regen.
 
Ihr seid nicht verloren,
 
denn noch nicht ist jeder Mut erfroren.
 
Reiten tut ihr in den Krieg,
 
nicht mal vor Augen den Sieg.
 
Das Dunkle ist wieder da,
 
als ich es vor mir wieder sah.
 
Ihr kämpft mit Speer und Schwert,
 
mit Bogen, Schild und Pferd.
 
Siegen tut ihr, recht wohl,
 
doch eure Knochen sind vor Schmerzen hohl.
 
Zurück in die Heimat dann,
 
wo alles begann.
 
Die Herrin euch erwartet voller Liebe
 
Und Hoffnung, dass der Tod euch nicht besiege.
 
Ihr zur Buddel geht,
 
ihr in der Heimat steht.
 
Und endlich unterm Baume ruht
 
Und nichts mehr tut.
 
Ob enden tut die Dunkelheit,
 
das weiss ich nicht, aber seit bereit.
 

 

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