Karl-Heinz Fricke

Die Wunschliste

Emil und Hanna Weiss
waren beliebt im Freundeskreis,
denn sie waren täglich
immer lustig und verträglich.
 
Sie lebten im fernen Kanada
seit neunundvierzig langen Jahr'.
Im Alter kam sie das Heimweh an
und da wollten sie sodann
 
mit dem Jet ins Heimatland,
wo man sie früher gut gekannt.
Die Freunde baten sie fürbass,
bitte bringt uns dies und das.
 
Eine Liste ellenlang,
den beiden wurde angst und bang.
Und es sollten nicht nur sein
deutscher Schnaps und Moselwein,
denn auf der Liste standen doch
zwanzig andre Dinge noch:
 
Hannelore brauchte Parfüm
und rote Knöpfe fürs Kostüm.
Weiterhin ein Färbemittel,
und einen bunten Arbeitskittel
 
Waldemar, ihr Ehemann,
der schön musizieren kann,
eine Mundharmonika
und ein Buch von Fallada.
 
Anneliese möchte ein Video
und eine Bürste für ihr Klo.
Helmut, ihr Mann, eine Pfeife
und für die Hände grüne Seife.
 
Heidi 'ne Klingel für ihr Rad
und von "Die Forelle" das Notenblatt.
Heini, ihr Freund, kleine Angelhaken
und ein Mittel gegen Schnaken.
 
Fridolin, der Nachbarssohn
wünschte sich seit langem schon
eine enge, keine lose
echte deutsche Lederhose.
 
Und die Witwe Abromeit
benötigte ein Dirndlkleid,
dazu einen Hut mit Feder
und 'ne Tasche aus Juchtenleder.
 
Ach, und der Bürgermeister
einen speziellen Kleister,
um zu festigen seine Verwaltung,
und der Bürger Zusammenhaltung.
 
Zum Flugplatz kam noch der Pastor,
eilig brachte er hervor,
vielleicht könne es gelingen,
ihm eine Köchin mitzubringen.
 
Der ganze Kram von dieser Liste
passte kaum in eine Kiste.
Als sie sah'n den Riesenhaufen
mussten sie noch Koffer kaufen.
 
Mächtig hat es sie gestört
und sie fanden's unerhört.
Man bat sie doch, es käm' gelegen,
die Kosten vorerst auszulegen.
 
                    Karl-Heinz Fricke  05.01.2006
 
                   Anmerkung:  Fast eine eigene Erfahrung.

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