Manfred Bieschke-Behm
Der Clown
Der Vorhang geht auf
ein Clown tritt hervor.
schon hört man die Menschen,
sie brüllen in Chor.
Sie verlangen nicht viel,
sie wollen nur Spaß
der Unterschied zwischen
Clown
und Menschen sind krass.
Hinter der Maske –
mit großer Not
muss er´s verbergen,
seine Frau ist tot.
Bei all der Trauer
er muss lachen.
Ist da
um anderen
eine Freude zu machen.
Obwohl ihm selbst
zum heulen ist,
als Clown
er dies alles vergisst.
Es ist sein Beruf -
von ihm wird´s verlangt
wenn auch im Innern
sein Herze ihm bangt.
Wie schwer ist´s doch
ein Clown zu sein
wenn man beim Spaß
sich kann selbst nicht
freu´n.
Wie können´s die Menschen
wissen
was er verlor
die Zuschauer brüllen
noch immer im Chor.
Sie wollen nicht viel
sie wollen nur Spaß.
Der trauernde Clown
verspürt einen Hass.
Bis endlich dann
der Vorhang fällt,
verbissen ein Bild
in den Händen er hält.
Die Tränen rinnen
die Maske hinunter.
Das Publikum zeigt sich
Immer noch munter.
Die Leute meinen,
es müsste so sein
und fängt
immer lauter
an zu schrei´n.
Einen Clown
der weinen kann
das sieht man
gerne sich an.
Doch weiß man
ob es Tränen sind der Freud?
oder
ob er der Tränen sich
scheut?
Ob er nicht weint
mit Widerwillen?
Nur um seine Trauer zu stillen?
Die Zuschauer kamen
nur um zu lachen
eine Freude zu machen.
Vorheriger TitelNächster TitelWer zeigt schon (gerne) sein wahres Gesicht? Sind wir nicht alle Schauspieler? Jeder versucht sich so zu präsentieren, dass er/sie möglichst nicht auffällt. Warum verhalten wir uns so? Wollen wir nicht erkannt werden? So wirklich niemand mitbekommen wie ich mich gerade fühle? Ob es mir gut geht? Ob ich Sorgen habe? Ich verlange Rücksichtsnahme bin aber nicht bereit meinem Gegenüber meinen Gemütszustand zu offerieren? Sicherlich ist es gut nicht überall und jedem sein wahres ICH zu zeigen. Aber hüten wir uns davor zu glauben mit allen Problemen allein klar zu kommen. Wenn das Lächeln zur Maske wird ist es eines Tages schwer die Maske abzunehmen. Zeig dich wie du bist, und du wirst sehen, man nimmt dich wie du bist.
Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.01.2006.
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