Karl-Heinz Fricke
Laeuse und Wanzen
Der Feldzug hatte grad begonnen.
Ostwärts zogen die Kolonnen.
Eilig stürmten Panzer voran
und Infanteristen, Mann für Mann.
Vierzig Kilometer am Tage marschieren,
man kann dabei viel Schweiß verlieren.
Feiner Staub gesellt sich dazu,
müde geht der Soldat zur Ruh'.
Plötzlich ein Zusammenzucken,
er verspürt ein teuflisch Jucken.
In einer Scheune gebettet auf Stroh,
von hungrigen Läusen wimmelt's nur so.
Am Morgen wird weitermarschiert.
Die Plagegeister haben sich einquartiert,
Da hilft kein Reiben, Kratzen, Drücken,
sie sind verteilt auf Bauch und Rücken.
Abends in ein Barackenquartier,
noch gestern war'n die Russen hier.
Wanzenheere, nicht aufzuhalten,
kriechen aus Löchern, Ritzen und Spalten.
Überfallen die, die nach Ruhe sich sehnen,
saugen das Blut aus Adern und Venen.
Sie gehör'n zum Soldatenleben,
in Kriegen wird es sie immer geben.
Ein Bericht kam aus den U.S.A.:
"Wanzen im Vormarsch nach Amerika"
Seßhaft bereits in vielen Staaten,
zielen nicht nur auf Soldaten.
Sie vermehren und verbreiten sich.
Allgemein gefällt das nicht.
Es zeigt sich, dass im reichsten Land,
die Wanze auch 'ne Heimat fand.
Karl-Heinz Fricke 07.01.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.01.2006.
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