Manfred Bieschke-Behm
Momentaufnahmen
Fotos sind Momentaufnahmen
sie zeigen dir viel – wenn du es sehen willst
und wenig – weil sie nur eine Sekunde des Lebens beleuchten.
Wie sehen uns Fotos an und glauben für einen Moment die Zeit anhalten zu können
wir sehen uns Fotos an und Erinnerungen werden wach
wir sehen uns Fotos an und wissen doch, die Zeit ist vorbei.
Und doch brauchen wir Fotos damit Momente wieder Gegenwart werden
denn sie sagen uns viel – viel mehr als Worte es auszudrücken vermögen
und viel mehr als das was das Foto wirklich uns zeigt.
Für manches was bereits verblasst legt ein Foto Zeugnis ab
manches war bereits verschwommen wird durch ein Foto wieder klar
manches wäre vielleicht gern vergessen doch ein Foto kann nicht lügen.
Fotos auf Papier gebannt, hilft der Erinnerung vor dem Vergessen
holt dich zurück und und macht vergangenes wieder zur Gegenwart
sie ziehen Bilanz und sind die Karteien deines Lebens
Schau sie dir an die Zeugnisse die auf Papier gebannt
lass sie dir sagen wie es damals war
und vergiss dabei für einen Moment was dich vom Gestern trennt.
Fotos sind immer Zeitgeschichte
sie können Trost und Freudenspender sein
Fotos halten fest.
Fotos sind Momentaufnahmen.
Vorheriger TitelNächster TitelWie viele Bilder geistern uns manchmal im Kopf herum? Unsortiert, unkritisch und unscharf . Wie dankbar können wir sein, dass es Fotos gibt, die Momente festgehalten haben die sich nicht wiederholen lassen. Wie traurig sind wir manchmal wenn wir ein Bild uns ansehen, das Glück zeigt das längst vergangen ist. Freude und Traurigkeit, Erinnerungen und längst vergessenes werden durch Fotos Gegenwart. Immer sind es Fotos, egal ob schwarz/weiß oder farbig die Zeugnis darüber ablegen was und wie es einmal war. Doch bevor wir uns entschließen ein Bild zu zerreißen müssen wir uns darüber im Klaren sein, das uns ab sofort nur noch die Erinnerung bleibt. Fotos sind Momentaufnahmen Erinnerungen oft Trugbilder.
Heute, in der modernen Zeit, werden nicht mehr soviel „Papierbilder“ hergestellt. Das Computer-Zeitalter ist Schuld daran, das es uns immer weniger vergönnt ist, ein für uns auf Papier festgehaltenen Moment in Händen halten zu können. Wer streichelt schon gern den PC oder küsst ihn sogar? Ein Papierbild dagegen lässt sich sehr gut tuend berühren, streicheln oder sogar küssen. Und ein Papierbild lässt sich überall mit hinnehmen. Der Figur auf dem Foto ganz nah sein, wenn die Person unerreichbar für mich war und ist, war schon so manches Mal ein großes Bedürfnis von mir. Ich hoffe, dass die Möglichkeit Papierbilder haben zu dürfen, noch lange Zeit anhält. Die Vorstellung mit einem PC ins Bett zu gehen ist mir unvorstellbar, dagegen ein Papierbild unter dem Kopfkissen sich legen durchaus vorstellbar. Denn nur so kann ich Momentaufnahmen für eine kleine Ewigkeit festhalten.
Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Manfred Bieschke-Behm).
Der Beitrag wurde von Manfred Bieschke-Behm auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2006.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).