Hartmut Pollack
Kriegserinnerung
Kriegserinnerung
Sehr viele Schreie voll Verzweiflung durchdrangen mich
wie kleine Kinder schrieen sterbende Soldaten
Feuerbrunst hochzuckte, rotglühend flammte Licht
es schrie`n durch Panzerketten stark zerstörte Saaten
Sah Kinder traurig lachend dort Verstecken spielen
sich legen hinter Körper unbestattet Leichen
fühlte auch Waffen drohend auf mich zielen
konnte vor Angst nicht fliehen, nicht entweichen
Später dann hörte ich das Weinen vieler Frauen
die heiß geliebte Männer in dem Krieg verloren
Trauer erklang in ihnen und in mir ohne Vertrauen
stöhnende Zukunftsangst schrie in die Ohren
Hungriges Flehen von so vielen winzgen Kindern
zitternde Zähne trommelten den Trauerklang
ich hörte es in diesen harten Folgewintern
die bittre Hungerkälte tief ins Herz mir drang
Sah alte Kinderaugen, welche nicht mehr lachten
die Mütter schafften, kämpften, bauten Stein auf Stein
erblickte Männer in zerlumpten Arbeitstrachten
drum hoff ich heut, es mög für immer Friede sein
pk 1 / 05
Vorheriger TitelNächster TitelIm Winter Anfang 1946 wurde meine Mutter mit drei Kindern aus Schlesien vertrieben. Ich weiß nicht sehr viel aus dieser Zeit. Doch einige Erinnerungen hab ich zusammen getragen. Selbst auf die Gefahr, dass es einigen sehr schwer oder sogar schwülstig klingt, bleibt es doch ein Teil meines Lebens.Hartmut Pollack, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.01.2006.
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