Nadine Lung

dann noch leben?

Wie fühlt man sich, wenn man haltlos in einem Außenfenster steht?

Wie fühlt es sich an, wenn einem die Tränen dabei über die Wangen laufen,

als wären sie auf der Flucht, so schnell, und sehnsüchtig, wagen,

das man erkennt, wie oft das Tränenmeer schon übergelaufen ist?

Und wie schnell es sich immer und immer wieder auffüllt?

Wie fühlt es sich an, wenn man Jahrelang falsche Hoffnung hat?

Und sie ständig erneuert wird?

Wie fühlt es sich an, in dieser Zeit,

sich bewusst Haut aus dem Unterarm zu entnehmen?

Mit einer Schere richtig ran zu gehen.

Wie fühlt es sich an, dabei nicht mal zu wissen,

das überhaupt Tränen rinnen?

Wie fühlt es sich an, von einer Familie,

sein Leben lang unterdrückt zu werden?

Geschlagen zu werden.

Geprügelt zu werden.

Wie fühlt es sich an,

in tiefster Trauer zu verzweifeln

und sich Erinnerungen wach rufen?

Wie ist es,

dann noch in der Gesellschaft zusammenzuschlagen werden?

Und dir Grenzen der Gewalt überschritten werden.

Wie merkt man in Eifersucht und Hass,

das man tiefseelig weint?

Wie fühlt man sich, die zweite große Liebe gefunden zu haben,

und dann wegrennt?

Wie ist es dann allein dazustehen und ausgelacht zu werden?

Wie fühlt man sich, wenn man von der Familie ausgeschlossen wird?

Wie fühlt man sich, wenn man mal allein sein will,

und nicht allein gelassen wird?

Wie fühlt es sich an, zu sehen,

wie die eigenen Eltern das Kind beim Selbstmord versuch sehen?

Wie fühlt man sich, durch den Hass des eigenen Lebens,

die Hoffnung unterdrückt zu werden?

Was fühlt man, wenn man mit einer Klinge,

einfach Wutbesessen und Hoffnungslos den Unterarm hinaufzieht?

Spürt man es überhaupt?

In Hass?

Wie fühlt man sich,

wenn man weis,

endlich Glück zu haben,

und dieses Glück sich ein Messer an die Kehle hält?

 

Ich weis es!

Ich weis, wie es sich anfühlt!

Ich weis, wie es ist dieses Leben zu führen!

Ich weis, wie es ist sterben zu wollen,

oder wie es sich anfühlt, nicht nur die eigene Seele im Körper zu spüren!

Ich weis, wie es ist, zu leiden!

Und innerlich unendliche Schreie von sich gibt,

doch man Jahrelang unterdrückt wird!

Ich weis, wie es ist,

den Tod an meiner Seite zu spüren und die Lebenden es fürchten!

Ich habe keine Angst vor dem Leben,

doch ich habe Angst vor dem Tod,--->vor meinem Leben!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.01.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Lyrik verbindet Menschen auf der ganzen Welt. Sie gibt Glauben, Hoffnung, Zuversicht und vor allem Kraft. So viel Leid gibt es auf dieser Welt. Wir können die Welt nicht verändern, aber oft hilft es schon, wenn der Mensch spürt, dass er mit seinen Problemen nicht alleine da steht, dass es Menschen gibt die ähnlich fühlen. Ich habe mich hauptsächlich auf Mut machende Gedichte spezialisiert, doch auch Gedichte zum träumen wirst du hier finden. Gedichte über das Leben eines jeden von uns, voller Leidenschaft, Liebe, Erotik, Hoffnung , Familie und der Kampf des Lebens.

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