Gerhard P. Steil
Der Räuber
Er wünscht sich -
und man kann’s ihm glauben -
zwei, drei Banken zu berauben.
Ohne Furcht vor Gott und Knast
bekämpft er seine Schuldenlast.
Steht der Räuber vor Gericht -
sofern es ihn denn je erwischt -
plädiert er höflich auf Bewährung
oder sehnt sich nach Verjährung.
.
Jedoch, ob seiner Missetat
in einem deutschen Bundesstaat,
kommt es für den Räuber bitter
und er wandert hinter Gitter.
Stand nun die Bank im schönen Hessen,
ist der Vorfall schnell vergessen.
Für Räuber ist hier Strafvollzug
ein heiterer Betriebsausflug.
.
Er wird sich - und wer kann’s verdenken -
den Großteil seiner Strafe schenken.
Bevor’s im Lande schneit und stürmt
ist unser Räuber längst getürmt.
Beim Scheiden ruft er:
„Weidmannsdank“
und eilt geschwind
zur City-Bank. *
.
.
.
* Zum Bericht der Hessenschau vom 18. November 2002,
der sich mit der seltsamen „Ausgehpraxis“ der
Maßregelvollzugsanstalt Hadamar
beschäftigte. (27.Ausflug)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2002.
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