Bernd Rosarius
Grabinschrift
Gestorben ist er in der Eile,
vorher schrieb er jene Zeile,
die ich fand auf einem Stein.
Unter diesem sein Gebein,
das nicht mehr erkennen lässt,
wer er mal gewesen ist.
Dieser Friedhof liegt im Wald,
wo der Straßenlärm verhallt.
Und bis auf des Kauzes Ruf,
Gott hier wahre Ruhe schuf.
Wildnis ist hier dargestellt,
tief bewachsen jedes Feld,
kraftvoll auch des Baumes Ast,
der tief gebeugt das Erdreich fasst.
Einem Dschungel kommt es gleich,
so ist der Boden butterweich,
und die Steine riesig groß,
deren Inschrift deckt das Moos.
Jahre sind vorbei gegangen,
der Urwuchs hat schon angefangen.
Hier hat auch nie ein Mensch gesessen,
auf diesem Teil ruht das Vergessen.
Doch welche Zeile ist gemeint,
die sich am Ende auch noch reimt?
Ich hab sie auf dem Stein gelesen,
sie verschlang mein ganzes Wesen.
Hier steht kein Name, Alter, Ort,
nur der Spruch lebt in mir fort.
Ich habe vieles unternommen,
um den Ursprung zu bekommen.
Friedhofsamt und selbst Verlage,
waren nicht mal in der Lage,
diesen Fundort zu ergründen,
um ein Flämmchen zu entzünden.
Ein alter Grabstein konnte geben,
einen Antrieb für mein Leben.
© Bernd Rosarius
Anmerkung: um welchen Spruch es sich handelt, habe ich hier bei e-stories unter dem Titel „wer hat das geschrieben?“ verewigt. Über Informationen würde ich mich sehr freuen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.01.2006.
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