Kurt Mühle
Kater Willi
Kater Willi – außer Haus –
fängt so manche fette Maus,
frisst sie und denkt still:
Ob Frauchen auch was Leck’res will?
Und legt zum Dank für Fraß und Trank
eine Maus ihr auf die Bank.
Die Maus in Panik eilig sucht
zwecks irdisch Lebens rasch die Flucht.
Doch Kater Willi hinterher!
Hei, das Spielchen freut ihn sehr.
Die Küche wird zum Wilden Westen,
gilt’s doch: Fluchtwege ertesten!
Frau Bock, das Frauchen, kommt herein
Und fängt hysterisch an zu schrei’n.
Auf Stuhl und Tisch strampelt Frau Bock
und hält sich zu den Minirock.
Als wäre diese kleine Maus
auf solche Abenteuer aus!
Klein-Willi aber denkt sich bloß:
Endlich ist hier mal was los!
Schaut dem Drama hinterher
und versteht die Welt nicht mehr:
Frauchens getanzte Dankbarkeit
geht ihm bald nun doch zu weit ...
Den Kater plagt die Ungeduld.
Drum fühlt er sich ganz ohne Schuld,
indem er grabscht das Mäuselein
und stopft es flux in sich hinein.
Dem Tode g'rade noch entwischt
steigt Frau Bock von ihrem Tisch.
Tief erleichtert sagt sie sacht:
„Willi, - hast du fein gemacht“.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.01.2006.
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