Werner Malkowski
Brief an Sofie
ich habe nur so dagesessen
habe Linien auf dem Globus angestarrt
Es kamen irgendwelche Leute die haben mir Essen
Tee oder Kaffee und etwas Suppe gebracht
Sie
machten sich Sorgen und reden über mich
Ob
sie wohl glauben dass ich geh
Sofie
danke sage ich immer noch nicht
auch
wenn ich ab und zu die Sonne seh
Manchmal
dreht sich die Erde
immer
noch so schnell
und
wenn ich dann schwindlig werde
wird
die Nacht so wunderbar hell
Oh
Sofie ich hatte im Herz diesen Stundenschlag
es
war wie ein Sprechen unter Wasser
Wie
dieses Geräusch was ich nicht mag
Schließe
schnell die Augen und die Zeit vergeht rascher
Ich
hatte einen rotblauen Fleck
So
groß wie meine Hand
doch
das Summen ging nicht weg
bis
ich an der Parkuhr stand
Sofie
ich habe den lieben Gott gefragt
warum
Mutter nie weint und Vater nie lacht
Dann
hat ein Mann was im Fernsehen gesagt
das
hat die Frage lächerlich gemacht
Sofie
der Doktor redet mit mir
Er
ist ein guter Mensch mit viel Verstand
Ich
habe den lieben Gott gemalt vielleicht zeig ich es dir
Der
Doktor sah das Bild und hat Gott erkannt
Ich habe wirklich großes Glück
Sofie liebe Sofie du brauchst nicht länger warten
ich will nie mehr zu Dir zurück
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Zwischen Hoffnung und Aufgabe.
Es ist für Paul.Werner Malkowski, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.02.2006.
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