Ursula Geiger
ALTERSARBEIT
Es ist jetzt endgültig beschlossen,
bis 67ig muß man malochen.
Ein Heer von Greisen dann noch jobt
und täglich froh zur Arbeit robbt.
In dem langen Amtshausgang
erklingt der Gehilf flotter Klang.
Am kranken Fuß Gsundheitsschuh
ein kesses Hörgerät dazu.
Von Fielmann hat das Augenglas
drei Dioptrien, welch ein Spaß.
Dein Akt wird sicherlich gefunden
nur dauert es jetzt noch mehr Stunden.
Im Modeladen gleich ums Eck,
bekommt man dann den nächsten Schreck.
Ein Fräulein, nicht mehr jung an Jahren,
mit Falten und mit grauen Haaren
zeigt zahnlos dir den neusten Trend
den Faltenrock mit Rüschenhemd.
Inkontinenz und ihr Problem
kann man auf jeder Werbung sehn
.
Auch Herzschrittmacher sind modern,
sie schmücken manchen ältren Herrn.
Der Stützstrumpf wird mit Strass verziert,
damit den Reiz er nicht verliert.
Statt das im Alter man kann ruhn,
hat man dann vielzuviel zu tun.
So kann man bei Pensionen sparen,
denn nach den langen Arbeitsjahren,
bleibt für die Rente keine Zeit
und man ist für das Grab bereit.
Nur eine Frage macht mich bang:
Arbeiten Minister auch so lang?
Vorheriger TitelNächster TitelIch möchte nur darauf hinweisen, dass ich keinesfalls ätere Menschen vor den Kopf stoßen möchte. Ich finde es nur völlig indiskutabel Menschen so lange arbeiten zu lassen. Ich achte ältere Menschen, denn ich gehöre auch nicht mehr zu den Jungen.Ursula Geiger, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.02.2006.
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