Frank-Peter Neumann

Der Jackpott-Wahn

 
Jetzt fängt das schon wieder an,
Mit dem beknackten Jackpott-Wahn!
Schleicht sich wie Gift in die Köpfe der Leute!
Sogar du glaubst, unsagbar reich zu werden heute?
 
Was würd ich tun wenn ich gewinne?
Hätt erst mal das Gefühl ich spinne!
Dies wär meine letzte Hürde,
Träge nie mehr schwere Bürde.
 
Könnte mir ein Häuschen bauen
Und dem Chef eins in die Fresse hauen!
Dem Nachbarn über mir der ständig streitig,
Machte ich so richtig neidisch.
 
Dann tät ich meine Alte verlasse. -
Mensch das wär besonders Klasse.
Zudem läde ich was hundsgemein,
Meines Freundes hübsche Frau zum Kandel-Light-Dinner ein!
 
Machte nur noch was ich mach gerne.
Für mich hingen gar nicht mehr so hoch die Sterne.
Tu die Kohle nur für mich allein verprassen.
Freute mich teuflisch, wenn die andern mich dafür hassen.
 
Fühlte, ich könnte ausreißen alle Bäume.
Reiste luxeriös auf dem Schiff der Träume.
Lies die Puppen tanzen und spielte im Casino.
Ständig wär ich an der Bar, beim Fußball oder auch im Kino.
 
Ach ich wüsste nicht was ich tät lieber,
Als reich zu werden im Jackpott-Fieber.
Aber leider kommt schon wieder die Ernüchterung.
Mir bleibt auch weiterhin nur die Verschüchterung!
 
Die Lotto-Fee verkündet nur ganz schlechte Quoten.
Habgierig wie ich tippten noch unzählig viele andere Idioten,
Die angeblich vollständig richtigen Zahlen,
So dass immer weiter gehen meine Qualen!
 
Laut Zeitung lebt ein Hauptgewinner im Nachbardorf angeblich.
Wer kann das wohl sein, frage ich mich vergeblich?
Bei nur einem Dutzend Einwohnern müsste man ihn ja kennen?
Schließlich kann ich jeden von ihnen bei seinem Namen nennen!
 
Schon wieder ist zerplatzt mein Jackpott-Traum,
Der eh nur besteht aus der Seifenblase-Schaum!
Drum rate ich dir, lass das spielen sein,
Bevor du wirklich arm da stehst und bist ganz allein.
 
 
 
 
© Frapenero   ( Do. 16.02.2006 ) 

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