Manfred Bieschke-Behm

Manchmal möchte ICH mich verlassen

Manchmal möchte ICH mich selbst verlassen

Möchte, das Erinnerungen verblassen

Möchte nicht sein der ICH bin

Weil der, der ich bin, gibt keinen Sinn

 

Es gibt Momente die lassen mich hassen

Mein ICH und alles was mich umgibt

Die eigne Last ist mir zu schwer

ICH bin nicht ICH und bin nicht wer.

 

Ich möchte mich von  außen betrachten

Mich mögen nicht verachten

Will sehen wir ICH mich gebe

Wie andere und ICH mich selber erlebe.

 

Will sprechen mit meinem Schatten

Ihn fragen ob wir Gemeinsamkeit hatten

Oder ob wir fremd uns  beide sind

Wie mein heute mit mir als Kind.

 

Gern ins Gesicht will ich mir schauen

Möchte so gerne auf die Zukunft bauen

Sehne mich zum ICH  wie die Blume nach  Regen

Will mich frei und unbeschwert zielstrebig bewegen.

 

ICH möchte mich spüren und doch ganz verlieren

Nicht rechtfertigen müssen und nicht parieren

ICH möchte meinen Gefühlen keine Opfer bringen

Nicht mit den Verwicklungen der Seele mich ringen.

 

Gern nahm der Erfüllung Wunsch ICH an

Weil ICH mich auf Distanz jetzt selbst erkennen kann

Mein Schatten ist nur so lang wie ICH mich strecke

Erinnerungen nur da, wenn ICH sie wecke.

 

ICH sah mich wie einen Fremden an       

Weiß jetzt, das ICH glauben, lieben und verzeihen kann

Es war gut  mich für den Moment zu verlassen

Habe erreicht, dass Ängste allmählich verblassen.

 

Reiche mir selbst die Hand und geh auf mich zu

Schließe Frieden mit mir – finde zur  gewünschten Ruh

dass ICH mir begegnen durfte, darüber freue ICH mich

Bin heute im Einklang - denn ICH bin ICH.

 

Immer wieder erlebe ich, dass Menschen mit Ihren Leben unzufrieden sind, und sich über die Ursache(n) zu wenig, oder gar keine, Gedanken machen. Die eigne Unzufriedenheit wird als gegeben, als Schicksal hingenommen. Meine Erfahrung ist die, dass ich mich kritisch mit mir auseinander gesetzt habe und feststellen musste/konnte, das ich für meine Zufriedenheit ein großes Stück eigenverantwortlich bin. Mir ging es erst gut als ich mich ein Stück von mir entfernte und anschließend wieder zu mir fand. Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht

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