Karl-Heinz Fricke
Ausgedient
Meist schlief Harras auch am Tage,
der alte treue Familienhund.
Es kam von ihm nicht eine Klage,
obwohl er längst nicht mehr gesund.
Gern lag er unter dem Apfelbaum.
Sein Gnadenbrot beachtete er kaum.
Wir kauften noch ein junges Tier,
da dachte Harras, was soll ich noch hier.
Alfi wurde zum Mittelpunkt.
Mit den Kindern hat`s sofort gefunkt.
Zögernd schlich Alfi zum Harris hin,
beschnüffelte und tätschelte ihn.
Harras liess alles mit sich geschehen,
tapfer ignorierte er seine Wehen.
Fliegen sassen auf seinem Futter drauf,
gierig fraß Alfi auch dieses auf.
Es kam die Sommerurlaubs-Zeit
und wir machten uns bereit
mit dem Camper loszufahren,
was wir taten schon seit Jahren.
Bellend umsprang Alfi den Wagen,
nehmt mich mit, wollte er sagen.
Harris nahm es gleichgültig wahr,
obwohl er kam mit in jedem Jahr.
Diesmal wurd er' zurückgelassen.
Nichts reizte ihn mehr am Leben.
Der gute Nachbar Hermann Klassen
hat ihm täglich das Futter gegeben.
Eines Tages im Dämmerschein,
knickten ihm die Beine ein.
Schaum trat aus der Schnauze heraus,
wir waren gerade wieder zu Haus.
Wir weinten um den sterbenden Hund,
selbst Alfi jaulte aus demselben Grund.
Karl-Heinz Fricke o2.03.2006
Anmerkung: Das erlebten wir viele Male. Jetzt haben wir keinen Hund mehr. Ein junges
Tier würde uns überleben, und was dann ?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2006.
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