Karl-Heinz Fricke
Die enttäuschten Erben
Ein sehr altes Ehepaar
verheiratet schon sechzig Jahr'
war im Leben drauf bedacht,
dass man recht viel angeschafft.
Vollgestopft sind alle Räume
mit Gegenständen früherer Träume.
In der guten alten Zei
waren beide stets bereit
uzu kaufen, was auch Freude machte,
dabei ihr Herz im Leibe lachte.
Damit man mit dem Geld nicht spare,
wurd' angeschafft die ganzen Jahre
ohne lang darauf zu warten,
denn sie hatten Kreditkarten.
Dann wird das Kaufen zum Genuß,
weil man nur unterschreiben muss.
So fuhren sie nach Haus zurück
mit dem Ersehnten Stück für Stück.
Bald waren alle Schränke voll,
und die beiden fanden`s toll.
Damit man von der Welt was sah,
stand die Glotze auch schon da.
Plötzlich waren beide alt,
krank und klapp'rig von Gestalt.
Was einst begehrten sie so sehr,
zählte alles nun nicht mehr.
Und als schließlich beide tot,
hatten die Erben ihre Not
mit dem ganzen Kram und Tand,
den man im ganzen Hause fand.
Sie hatten gehofft auf vieles Geld,
denn jemand hatte mal erzählt,
die Alten hätten nur gerafft
und das Geld zur Bank geschafft.
Oft kommt es anders als man denkt,
vor Enttäuschung war'n sie still.
Was die Toten ihnen geschenkt,
ging in Massen auf den Müll.
Karl-Heinz Fricke 05.03.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.03.2006.
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