Manfred Bieschke-Behm
Der hohe Preis des Leichtsinns
Der Gang wird schwer die Schritte langsam
so als wollte ich das es nicht passiert
ich hör mein Herz und spür den Kopf
in dem Gedanken sich fast überschlagen.
Die Tür ist groß der Aufgang macht mir Angst
zu hoch erscheinen Flur und Treppe mir
die Stufen nehme ich wie im Taumel
bis endlich mir das Ziel ganz nah.
Ich trete ein will niemand sehen
möchte lieber nicht an dieser Stelle sein
und doch ist die Stunde nun gekommen
wo Wahrheit in greifbare Nähe rückt.
Sehe Blumen die schon fast verwelkt
sich dem Lichte zugeneigt verzweigen
wie sie mit letzter Kraft versuchen
Leben halten demonstrieren.
Ich schau sie an und bin bewegt
seh träumend mich woanders sein
dort wo ich liebte, lebte lachte
wo Leichtsinn kein Gedanke wert mir war.
Wie schön es war bei ihm zu liegen
liebend und der Zeit entrückt
wie zärtlich sich ihm hinzugeben
Glauben das die Welt nur uns gehört.
Wie konnte ich glauben, dass ich verschont
nur weil die Lust mir nahm Verstand und Wissen
ich wusste, dass ungeschützt Leichtsinn bedeutet
doch Begierde ließ mich anders handeln.
Im Wartezimmer soll ich warten
wo Menschen gaffend mich taxieren
ich schließ die Augen versuch zu träumen
doch schwarze Schatten machen Angst.
Da sitz ich nun dem Schicksal ausgesetzt
wartend auf das Urteil das gleich fällt
die Augen die mich ansehen verraten nicht
ob Tod sie bringen oder Weiterleben.
Ungewissheit lässt mich spüren
wie qualvoll diese Form des Wartens ist
es nütz jetzt nichts darüber nach zu sinnen
wie falsch es ist Gefühle tauschen mit Gewissheit.
Jedes Stirnenrunzeln jede Lippenbewegung
wird registriert als würden Worte nicht verstanden
Sekunden fühlen sich wie Stunden an
mein Herz schlägt lauter als die Uhr die tickt.
Das Warten hat ein Ende das endlos lang mir schien
O Gott! Lass mich auch sichrer Seite stehn.
Es ist noch einmal gut gegangen.
Der hohe Preis des Leichtsinns sollte künftig dir zu teuer sein.
Vorheriger TitelNächster TitelErschreckend ist festzustellen, dass die Zahl der Aids-Infizierungen wieder ansteigt. Besonders bei den Jugendlichen scheint die Hemmschwelle ungeschützten Intimkotakt zu praktizieren sehr niedrig zu liegen. Besonders wenn Alkohol im Spiel ist, sind die Menschen leichtsinnig und verzichten auf das Kondom. Der Hohe Preis des Leichtsinns kann das Leben sein. Ist die Lust höher zu bewerten als das (Weiter-)Leben? Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.03.2006.
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