Klaus-D. Heid
Verwählt
Verwählt
Kein Ton kommt aus dem Babyphon,
da klingelt schon mein Telefon.
„Hab mich verwählt. Es tut mir leid!“
Das tut’s mir auch. Das Baby schreit.
Mein kleiner Racker, kaum erwacht,
sofort der Ruh ein Ende macht.
Natürlich will er kräftig saugen.
Wozu doch Brüste alles taugen!
Das Saugen brennt wie Feuerchen.
Dann folgt des Babys Bäuerchen
und wie ein rechter Wirbelwind
verstaue ich das süße Kind
auf meinem Arm und singe sanft,
bis sich mein Arm total verkrampft.
Gefolgt vom Krampf im Halsgelenk
ist irgendwie mein Hals zu eng.
Mein kleiner Racker, der dies fühlt,
ganz zärtlich meine Locken wühlt.
Er lächelt liebevoll und sieht,
wie Mamas Schmerz vorüberzieht.
Mit tiefer Dankbarkeit erfüllt,
weil’s Baby schweigt und weil’s gestillt,
kommt Baby flugs zurück ins Bett
und schläft sofort. Ach, ist’s nicht nett?
Kein Ton kommt aus dem Babyphon,
da klingelt schon mein Telefon.
„Hab mich verwählt. Es tut mir leid!“
Das tut’s mir auch.
Das Baby schreit...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.11.2002.
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