Karl-Heinz Fricke
Modern sein
Ein Modegeck war einst ein Mann,
ausgefallene Sachen zog er an.
Und er bildete sich ein,
immer gut angezogen zu sein.
Die Stoffe suchte er selber aus
und trug sie zu des Schneiders Haus.
Dann Maße nehmen, anprobieren,
niemals wollte er sich blamieren.
So ließ er seine teuren Sachen
nur von einem Meister machen.
Ein Tigermuster interessierte ihn sehr,
der Stoff war fest und gar nicht schwer.
Zehn Meter davon waren im Ausverkauf,
der Geck legte seine Hand darauf.
Kaufte komplett den restlichen Ballen,
er würde sich sicher darin gefallen.
Einen Meter davon brachte er hin
zu seinem Schneider Lohengrin.
"Eine Badehose gibt es doch
aus diesem feinen festen Stoff ?"
Der Meister nickte, lächelte fein,
es würde ihm ein Vergnügen sein.
"Das passt zu Ihrer Strandgarderobe,
kommen Sie bitte morgen zur Probe!"
Der Geck stolzierte herum am Strand,
die Hose man enzückend fand.
Er hatte auch einen Tiger im Tank,
als elegant er ins Wasser sprang.
Bei seinem letzten Sprung
verlor er etwas, der gute Jung',
und zu seinem Missgeschick
verblieb im See das gute Stück.
Er schwamm bis an des Ufers Rand,
erhob sich stolz im heißen Sand,
bemerkte nicht den Hosenverlust,
warf sich stolz in seine Brust.
Eine Dame blieb errötend stehn,
war schon im Begriff vorüber zu gehn.
Sie schaute verwirrt auf seine Blöße
von einer ganz normalen Größe.
Er sagte: " Da staunste wohl, süße Maus,
neun Meter davon sind noch zu Haus!"
Karl-Heinz Fricke 28.03.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.03.2006.
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