Manfred Bieschke-Behm
Grübeln
Und wieder und wieder sitze
ich
in nebulöser Dunkelheit
obwohl es hell ist und
unbedrohlich
den Blick ins Nirgendwo gerichtet.
Gedanken ohne Zeit und Raum
lassen Unruhe in mir wachsen
und zeigen verschwommen
einen Weg mir ohne Ziel.
Ist es so wie es ist
so wie ich es will
oder
will ich es so wie es ist
vielleicht aber doch ganz
anders?
Gehe ich weiter,
bleibe ich stehen
oder
gehe ich lieber zurück
oder doch besser geradeaus?
Lasse ich „es“ laufen
wie gewohnt ich es bin
oder
halte ich auf
was mir abhanden droht?
Lass ich mich in Traurigkeiten
schicken
um die Tragik des Daseins zu
billigen
oder
muss ich aufhören es mir
anders vorzustellen
als es wirklich ist?
Soll ich die Wahrheit
annehmen
wie sie sich mir präsentiert
oder
soll ich mir verzeihen
Mensch zu sein
um zu spüren das es lohnt zu Leben?
Tausendfach Gedanken in mir
kreisen
es gibt keinen Anfang und kein Ziel
nur getragen von gequälten Gefühlen
die gewollt ich so nicht
hab.
Plötzlich eine Stimme ohne
Ton ich höre
die mir sagt: Gib deinem Denken
einen Sinn
damit Gedanken nicht
gedankenlos und bedrohlich
das Grübeln wechseln kann in
durchdachtes Denken
das hilfreich ist zur Abkehr bedrohender Gefühle.
Vorheriger TitelNächster TitelGrübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken oft um das Thema kreisen, ohne sofort zu einer Lösung zu gelangen. Oft grübelt man über ein vages Thema, meist über einen Konflikt oder ein Problem, für das keine Lösung vorhanden ist, bei dem man die einfache Lösung anzweifelt, oder bei dem eine Entscheidung zwischen einer Vielzahl von Lösungen schwierig ist. Krampfhaftes Suchen nach einer Lösung verhindert die Lösung oft. Anhaltendes sorgenvolles Grübeln kann sogar krank machen. Deshalb finde ich es besser nachzudenken. Ich versuche nach Möglichkeit einen geraden Weg zu gehen ohne den (vielen) Abzweigungen einer besonderen Bedeutung beizumessen. Was nützen die vielen „wenn“ und „aber“ wenn darum geht eine Entschluss zu fassen. Risiken müssen berücksichtigt werden sollten aber nicht davon abhalten das Ziel aus den Augen zu verlieren. Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.03.2006.
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