WALDBRAND

Der Sonnen-Tag ward ploetzlich grau
Die Sonne verzog sich von der Welt
Ein schwacher Wind blaest ohne Zweck
Gegen des Himmels schwarzes Zelt.

Stolze Tannen, Heim der Voegel
Winken nicht mehr dem Himmel zu.
Zweige biegen sich, verkrueppeln
Und werden zu Asche im Nu.

Gluehend rote Funken tanzen
Den Teufels’ Tanz auf jedem Dach,
Durch die Fenster in die Raeume,
Fressen sich satt in jedem Gemach.

Beissender Qualm in der Luft, den Lungen
Verhindert das Atmen, haelt Worte zurueck,
Worte von Schmerz, Leid und Verlust
Ein schweres Herz in jeder Brust.

Die Menschen fliehen ganz verzweifelt
Stolpernd durch Asche und Russ
Schwarze Zweige krachen, brechen
Unter jedem eilenden Fuss.

Ein Baby weint in seiner Mutter Arm
Traenen naessen auch ihr Gesicht
Wo werden sie schlafen heute nacht?
Wo soll sie nur hin? Sie weiss es nicht.

Ein schwarz-weisser Hund schnuppert vergeblich
Nach den Spuren seines Herrn
Er findet ihn nicht und jault verloren
A m Rande des grauen Dickichts.

Maenner mit verbissener Miene
Bekampfen stur das toedliche Tier
versuchen das Biest zu besiegen
Und rennen verloren hin und her.

Das Feuer wehrt sich mit heissen Zungen
Leckt Haende und Gewand
Schwaerzt die Gesichter, faerbt die Augen
Als waeren sie verbrannt.

‘Ich mach ein Feuer’, so sprach der Narr
Und oeffnete der Hoelle Tor
Setzte frei das Ungeheuer.
Es brach mit hungrigem Gebruell hervor



In ungezaehmter wilder Gier
Frass es Buesche, Aeste, Tannen
Und Haeuser die in weitem Kreis
Im Gruenen dort einst standen.

Vertrieb die Menschen und die Tiere
die einst zu Haus im gruenen Tann,
Und frass den Narr der es befreite….
……Der greift nie mehr ein Zuendholz an.