Karl-Heinz Fricke
Du sollst nicht töten ?
Es quiekte laut das arme Schwein
in der finst'ren Nacht.
Mit einem Strick am Hinterbein
wurd' es auf den Hof gebracht.
Der Schlachter wetzte schon das Messer,
das Gequieke nahm kein Ende.
Der Mensch, der ist ein Tierfleischesser,
so tötet er das Vieh behende.
Sie starb schnell, die fette Sau
im kaum erkennbar' Morgengrau.
Dann wurden viele Hände rege,
dass man das schwere Tier zerlege.
Später, an dem Wintertag
war alles unter Dach und Fach.
Die Sau in Büchsen, Häuten, Gläsern,
auch eingepökelt in zwei Fässern.
Der Herr erschaffte alles Leben,
hat er etwa das Recht gegeben
zu ermorden und zu töten
sodass die Welt in steten Nöten?
Dezimiert die Welt der Tiere,
Hühner, Schafe, Schweine, Stiere,
Gänse, Enten, Krebse, Fisch
landen auf des Menschen Tisch.
Das Wild im Walde wird erlegt.
Man schießt auf alles, was sich regt.
Groß ist der Vernichtungswille
bis alles ruhig, alles stille.
Bis alles von der Erd' verbannt,
hat Gott es wirklich in der Hand ?
Soll man fluchen, beten, loben
und welcher Segen kommt von oben ?
Karl-Heinz Fricke 20.04.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2006.
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