Karl-Heinz Fricke
Unschuldig verurteilt
Die Geschworenen auf der Bank,
hörten die Aussagen wochenlang.
Es ging um Leben und Tod.
Der Angeklagte in großer Not.
Er wurde beschuldigt, dass in der Nacht
er Frau und Kinder umgebracht.
Gut sah es für ihn nicht aus.
Sie fanden ihn verstört im Haus.
Außerdem war Heinrich Sand
für seinen Jähzorn sehr bekannt.
Betrunken kam er oft nach Haus,
und ließ es an Frau und Kindern aus.
Am Tage, an dem der Mord geschah
er anfangs auf der Arbeit war.
Er setzte sich auf die Frühstücksbank
und sagte dem Chef, dass er sei krank.
Dieses wurde bekannt im Gericht.
Ein Alibi hatte er nicht.
Ein Nachbar sagte aus,
Heinrich kam gegen Mittag nach Haus.
Er hätte sicher wieder getankt
und sich mit seiner Frau gezankt.
Sie hätte gescholten, sehr frustriert
und er sie sicher nicht ignoriert.
Heinrich sagte in eigener Sache,
das wäre nicht wahr und böse Mache.
Er sei zur Apotheke gelaufen,
um Schmerztabletten zu kaufen.
Zum Stadtpark führte dann sein Gang,
und er legte sich auf eine Bank.
Erst bei finsterer Nacht,
sei er endlich aufgewacht.
Er hätte kein Taxi bekommen,
sei aber gleich nach Haus gekommen.
Seine Familie fand er massakriert,
da hat er die Polizei alarmiert.
Die Geschworenen glaubten ihm nicht,
das sah man ihnen am Gesicht.
Die Aussage war so sonderbar
und in keiner Weise klar.
Besonders, dass er krank
schlief solange auf der Bank.
Trotzdem alles so sonderbar,
waren seine Worte wahr,
denn dem Nachbarn Finkenstein
wollte die Frau nicht zu Willen sein,
und sie fing lauthals an zu schrei'n.
Da drückte er ihr die Kehle zu,
und es folgte die unheimliche Ruh'.
Die Kinder kamen aus den Betten
und sahen Finkenstein, den Fetten.
Er konnte sich keine Zeugen erlauben,
so mussten die Kinder auch dran glauben.
Der Tatbestand kam nie ans Licht,
und der Angeklagte wurde hingericht'.
Die Geschworenen fanden, dass alles erlogen,
so wurde das Urteil schnell vollzogen.
Dem Mörder das Gewissen plagte,
es täglich an ihm fraß und nagte.
Er es jedoch niemanden sagte,
dass die Untat er begangen.
Er hat sich schließlich aufgehangen.
Karl-Heinz Fricke 28.04.2006
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2006.
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